„Rekordjahr“ für Wien Holding

Die Wien Holding hat im Vorjahr rund vier Mio. Euro Gewinn ausgewiesen. Der Umsatz stieg um 3,14 Prozent auf 547,5 Mio. Euro. Damit sei 2015 ein „wirkliches Rekordjahr“ gewesen, sagte Geschäftsführer Peter Hanke.

2014 hatte es einen Konzernverlust von 400.000 Euro gegeben, im Vorjahr steigerte sich allerdings der auf 547,5 Mio. Euro. Das Eigenkapital stieg im Vergleich zu 2014 um 16,24 Mio. Euro. „Der Immobilienbereich ist der Umsatz- und Investitionskaiser“, sagte Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak. Ziel sei es, 800 bis 1.000 Wohneinheiten pro Jahr zu errichten. Dafür gebe es auch heuer einige Spatenstiche. In der Fontanastraße in Favoriten werde etwa mit dem Bau der ersten 120 Gemeindewohnungen Neu begonnen.

Wien Holding „wichtiger Wirtschaftsfaktor“

„Der Medienbereich ist noch ein bisschen im Kleinkindbereich, aber auch im Wachstum begriffen“, sagte Oblak und verwies auf die geplante Programmreform des Stadtsenders W24.

Auch Arbeitsplätze sichere die Holding, betonte Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ): 2015 waren in allen Unternehmen 2.921 Mitarbeiter beschäftigt. Hanke verwies auf die Bruttowertschöpfung des Konzerns von rund 1,3 Mrd. Euro jährlich. Direkt und indirekt sichere die Wien Holding österreichweit rund 16.590 Arbeitsplätze.

„Diese Zahlen zeigen, dass die Wien Holding ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“, sagte Brauner. Ziel der Wien Holding sei es natürlich, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, „aber es geht nicht um Gewinnmaximierung um jeden Preis“, versicherte die Ressortchefin.

Weitere Investitionen

Das Investitionsniveau lag mit 161 Mio. Euro knapp unter 2014 (169 Mio. Euro). Im Jahr 2016 sind laut Brauner 172 Mio. Euro an Investitionen geplant. Zwei Drittel der Gelder fließen in den Immobilienbereich, darunter in den Wohnbau sowie in Projekte der Stadtentwicklung wie das Areal Neu Leopoldau.

Schwerpunkte im Jahr 2016 werden unter anderem Wohnbauprojekte der GESIBA, der Baubeginn für das Geschäftshaus an der Rathausstraße 1 und der weitere Ausbau des Hafens sein. Im Kulturbereich stehen mehrere Jubiläen wie der 10-jährige Geburtstag des Mozarthauses Vienna und das 25-jährige Bestehen des Kunst Haus Wien an. Zu den wichtigsten Projekten des vergangenen Jahres zählte Brauner unter anderem das Ausbauprogramm für den Hafen Wien sowie die Erweiterung und den Neubau von Schulen.

Die Wien Holding vereint 75 Unternehmen unter ihrem Dach. Zu den wichtigsten Betrieben des Konzerns gehören der Hafen Wien, der Twin City Liner, die Messe Wien, der Stadt-TV-Sender W24, die Therme Wien, das Kunst Haus Wien, die Stadthalle oder die Vereinigten Bühnen Wien. Auch die im Eigentum der Stadt stehende Wohnbaugesellschaft GESIBA wird von der Holding verwaltet.

Umsatzstärkstes Geschäftsfeld ist der Immobilienbereich, der rund 40 Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns beiträgt. Dahinter folgen die Logistik mit 31 Prozent, Umwelt mit 14 Prozent, Kultur mit 13 Prozent und Medien mit 1,3 Prozent.

Vereinigte Bühnen: Halbe Million Besucher

Knapp 500.000 Menschen haben im Jahr 2015 die Musicalvorstellungen der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) in Wien besucht. Immerhin rund 72.000 entschieden sich für Oper im Theater an der Wien. In finanzieller Hinsicht ergibt sich daraus ein Überschuss, sagte Hanke.

Die Leistung des ehemaligen VBW-Generaldirektors Thomas Drozda, der in Bundesregierung wechselte, sei mit einem Jahresüberschuss von 1,5 Mio. Euro „beachtlich ausgefallen“, versicherte der Holding-Chef: „Das ist nicht selbstverständlich, es war ein sehr gutes Jahr.“ Die Karteneinnahmen der drei Theater der VBW, den Musicalhäusern Ronacher und Raimund Theater sowie dem Theater an der Wien, lagen 2015 bei 24,3 Mio. Euro. Der Eigendeckungsgrad betrug insgesamt 48,12 Prozent.

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