ORF-Funkhaus geht an Baugruppe Rhomberg

Die Vorarlberger Baugruppe Rhomberg erhält den Zuschlag für den Verkauf des ORF-Funkhauses. Der ORF führte zuletzt Gespräche mit neun Interessenten. Teile des Gebäudes sollen in ORF-Besitz bleiben.

„In den vergangenen Tagen haben wir den Verkauf des Funkhauses in der Argentinierstraße zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Das renommierte Vorarlberger Bauunternehmen Rhomberg hat das klar beste Angebot gelegt und somit von uns - selbstverständlich vorbehaltlich der Zustimmung des Stiftungsrats - den Zuschlag erhalten“, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl in einem Schreiben an den ORF-Stiftungsrat.

ORF Funkhaus / Radiokulturhaus

ORF / Florian Kobler

Teile des Funkhauses sollen auch in Zukunft dem ORF gehören

Kulturstandort bleibt bestehen

Das oberste ORF-Gremium muss den Verkauf in seiner Sitzung am 23. Juni noch absegnen. Zugleich soll der Beirat der Rhomberg Bau GmbH den Kauf bis Ende dieser Woche formell genehmigen. „Das Angebot ist finanziell das beste und ermöglicht gleichzeitig die Fortführung der Argentinierstraße als Kulturstandort und die Realisierung eines citynahen ‚Hauptstadtbüros‘“, informierten Wrabetz und Grasl. Zum Kaufpreis gab es keine Angaben.

Teile bleiben in ORF-Eigentum

Rhomberg übernimmt die Gesamtliegenschaft in Wien-Wieden ohne den östlich gelegenen Radiosendesaal, den mittigen Peichl-Trakt und die westlichen Studios. Der „Kulturtrakt“ und der Peichl-Trakt verbleiben im Eigentum des ORF. „Somit können das Radiokulturhaus mit dem großen Sendesaal und seinen Nebenflächen sowie die großen Radiostudios und das Hörspielstudio auch in Zukunft für kulturelle Aktivitäten genutzt werden“, erklärte die ORF-Spitze.

„Der Peichl-Trakt kann als citynahes ‚Hauptstadtstudio‘, bestehend aus dem Landesstudio Wien und einem Stadtstudio für zentrumsnahe Aktivitäten unserer Redaktionen, genutzt werden. Dies ist nicht nur programmlich sinnvoll, sondern auch durch die Bedingungen des Verkaufs ökonomisch vorteilhaft“, hieß es weiter.

Hintergrund des Verkaufs ist die geplante Zusammenführung der Wiener ORF-Standorte im ORF-Zentrum am Küniglberg. Unter den Mitarbeitern in der Argentinierstraße gab es seit Beginn des Verkaufsprozesses Widerstand gegen die Pläne. Auch eine prominente Gruppe aus Kulturvertretern um den Schauspieler Karl Markovics sprach sich gegen den Verkauf der Liegenschaft aus und legte schließlich selbst ein Angebot für das Funkhaus.

Rhomberg baute Bregenzer Festspielhaus

Die Rhomberg Gruppe, die nun den Zuschlag für das Objekt erhält, ist in den Bereichen Bau, Bahntechnik und Ressourcen tätig. Zu den bekanntesten Bauprojekten des Unternehmens zählen das Bregenzer Festspielhaus und das Star Inn Hotel am Wiener Hauptbahnhof. Das Vorarlberger Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von über 600 Millionen Euro.

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