Demos: Ermittlungen wegen Mordversuchs

Nachdem ein 17-jähriger Teilnehmer einer rechtsextremen Demo am Samstag durch einen Steinwurf schwer am Kopf verletzt worden ist, ermittelt das Landesamt für Verfassungsschutz nun wegen Mordversuchs.

Ein Unbekannter hatte den Stein von einem Dach in der Goldschlagstraße Ecke Neubaugürtel geworfen. Zuvor hatte er sich Zugang zu dem Gebäude in der Goldschlagstraße verschafft. Das habe er über ein an das Mehrparteienhaus angrenzendes Baustellenareal getan, so die Polizei. In weiterer Folge brach er die Tür zum Dachboden auf.

Unbekannter warf Stein von Dach

Über eine Luke kletterte der Unbekannte auf das Dach des Hauses. Von dort bewarf der Verdächtige den Demonstrationszug der Rechtsextremen mit zumindest zwei Gegenständen, einem weißen Plastikkübel und einem als Tatwaffe verwendeten Stein. „Wir haben mehrere Zeugen, die diese Tat sowie diese Person auf dem Dach beobachtet haben“, sagte Thomas Keiblinger von der Wiener Polizei.

Mordversuch bei Demo gegen Rechts?

Die Polizei sucht eine Person, die einen Stein auf einen 17-jährigen geworfen haben soll. Der Bursch erlitt eine Blutung im Gehirn und liegt im AKH.

Opfer mittlerweile auf Normalstation

Ob weitere Gegenstände auf die unter dem Gebäude befindlichen Personen geworfen wurden, ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Der vom Stein getroffene 17-jährige Deutsche brach schwer verletzt zusammen. Er erlitt eine Blutung im Gehirn und musste notoperiert werden. Mittlerweile konnte er von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt werden. „Es geht ihm gut, er ist stabil“, sagte Krankenhaussprecherin Karin Fehringer auf APA-Anfrage.

Bilder von den Demos am Samstag

Ebenfalls von großer ermittlungstechnischer Relevanz ist für die Polizei das auf dem übermittelten Lichtbild ersichtliche Transparent mit der Aufschrift „Nationalismus raus aus den Köpfen“. Dieses Transparent war an einem Kran auf der Baustelle, über die sich der Täter Zugang zum Gebäude verschafft hatte, angebracht. Ein deckungsgleiches Transparent war am Samstag auch auf dem Stadthallenbad angebracht.

13 Verletzte nach Demos

Insgesamt registrierte die Berufsrettung 13 im Zuge der Demonstrationen am Samstag verletzte Personen, davon wurden vier ins Krankenhaus gebracht. Zwei hatten laut den Angaben Kopfverletzungen, ein Polizist hatte einen Schlag abbekommen. Die meisten Verletzungen waren laut den Angaben Folge des Pfeffersprayeinsatzes der Polizei und wurden an Ort und Stelle behandelt. Sieben Personen wurden festgenommen, ein Rechtsextremer nach dem Verbotsgesetz angezeigt - mehr dazu in Aufregung rund um Spontandemo und Gerüchte.

Link: