5.660 Kellereinbrüche geklärt

Die Wiener Polizei hat eine der größten Einbruchsserien der vergangenen Jahre geklärt, drei Männer sind in Haft. Sie sollen für 5.660 Kellereinbrüche verantwortlich sein, ihre Beute verkauften sie über Secondhandshops.

Auf die Spur der Männer kamen die Ermittler laut Informationen der Polizei durch einen Hinweis einer Kundin eines Secondhandshops in Simmering: Die Frau entdeckte am 17. Juni in dem Geschäft ihr kürzlich gestohlenes Fahrrad und verständigte die Polizei. Bei der Durchsuchung des Shops stellten die Polizisten dann fest, dass alle 38 zum Verkauf ausgestellten Fahrräder gestohlen waren.

Verdächtige Einbrecher mit Plastiktaschen

LPD Wien

Die mutmaßlichen Einbrecher auf einem Foto der Polizei

Schädlingsbekämpfung als Tarnung

Durch Bilder aus der Überwachungskamera des Secondhandshops kam die Polizei in weiteren An- und Verkaufsgeschäften zu weiteren Hinweisen. Die mutmaßlichen Täter hatten dort neben Fahrrädern mehr als 1.400 Gegenstände wie Bohrmaschinen, Angelausrüstungen oder Scooter verkauft. Alle Gegenstände stammten aus Kellereinbrüchen.

Durch die Informationen und die Videobilder wurden zwei mutmaßliche Täter aufgespürt. Bei Observationen stellte die Polizei fest, dass sich die Männer als Mitarbeiter einer Schädlingsbekämpfungsfirma ausgaben. Sie waren mit Arbeitskleidung und Firmenunterlagen getarnt. Die Verdächtigen wurden bei Einbrüchen in Kellerabteile in Floridsdorf beobachtet, mit der Beute fuhren sie zu einem Secondhandshop in der Brigittenau. Dort wurden die beiden Männer festgenommen.

Bei den Einvernahmen zeigten sich der 29-Jährige und der 31-Jährige geständig. Ein 25-Jähriger wurde als Mittäter ausgeforscht und ebenfalls festgenommen. Laut eigenen Aussagen der Verdächtigen gibt es in Wien nahezu kein Wohnhaus, wo sie „nicht gearbeitet hätten“, hieß es von der Polizei. Mit den Kellereinbrüchen finanzierten sie laut eigenen Aussagen ihre Drogensucht.

Größte Einbruchserie geklärt

In nur einem Jahr haben drei Wiener in mehr als 5.600 Keller eingebrochen. Verkleidet waren sie übrigens als Schädlingsbekämpfer.

5.660 Einbrüche seit Juli 2015

Insgesamt werden dem Trio von den Ermittlern der Gruppe Paal im Zeitraum Juli 2015 bis zum Festnahmetag 5.660 Kellereinbrüche zur Last gelegt. Die Verdächtigen sollen einen Gewinn von 300.000 Euro erzielt haben.

Nahezu alle erbeuteten Gegenstände wurden bereits in Geschäften weiterverkauft und konnten nicht mehr sichergestellt werden. Laut Polizei konnten lediglich 33 Fahrräder bisher keinem Besitzer zugeordnet werden.