Public Kissing vor der Uni Wien

Unter dem Motto „Love is never wrong“ haben am Mittwoch vor der Uni Wien rund zehn Paare miteinander geschmust - als Protest gegen die Aufforderung einer Security-Mitarbeiterin an zwei Frauen, dies zu unterlassen.

Zum „Küssen gegen Homofeindlichkeit“ hatte die HochschülerInnenschaft aufgerufen, nachdem in der Vorwoche ein lesbisches Pärchen von einer Securitymitarbeiterin der Uni zum Unterlassen eines Kusses aufgefordert worden war - mehr dazu in Küssende Frauen: Uni betont Toleranz.

Public Kissing

APA/Hans Punz

Public Kissing vor Uni Wien

„Schaut nicht sexy aus“ als Begründung

Begründet wurde die Aufforderung damit, dass die Frauen sich in einem öffentlichen Raum befänden, „es ja nicht sexy ausschaut“ und die Portiere „das auch nicht mehr sehen wollen“. Die Uni Wien verwies darauf, dass sich das Paar in der Aula offensiv „auffällig verhalten“ habe, räumte aber eine unpassende Wortwahl ein. Diese spiegle nicht das Selbstverständnis der Uni als „Ort der Toleranz und Gleichberechtigung“ wider.

Als Reaktion blieb die Regenbogenfahne auch am Mittwoch gehisst, im Anschluss an die Kuss-Aktion lud die Hochschule zu einer kostenlosen Regenbogenführung.

Erinnert an Rauswurf aus Cafe Prückel

Bereits im Jänner vergangenen Jahres hatte ein Vorfall im Cafe Prückel für Empörung gesorgt. Aufgrund eines Kusses wurde ein lesbisches Paar des Lokales verwiesen. Laut Prückel-Betreiberin Christl Sedlar „war es mehr als ein Begrüßungskuss“ - mehr dazu in Kuss: Lesbisches Paar aus Prückel gewiesen.

2015 wurde die Studie „Queer in Wien – Lebenssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen (LGBTIs)“ präsentiert. Diese besagt, dass 79 Prozent der Befragten im öffentlichen Raum beschimpft wurden. Ein Viertel davon war sexualisierten Übergriffen oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt, 20 Prozent wurden körperlich attackiert.

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