Moody’s setzt Rating von Wien herab

Die Stadt Wien verliert ihr Toprating von „Aaa“. Die US-Ratingagentur Moody’s setzte die Kreditwürdigkeit um eine Stufe herab. Auch die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und die ASFINAG verloren.

Die Bewertungen liegen nun je eine Stufe tiefer bei „Aa1“, wo zum Beispiel das Bundesland Niederösterreich bereits lag, so Moody’s Montagabend. Die Bewertung von „Aa1“ bedeutet bei Moody’s eine sichere Anlage mit einem so gut wie vernachlässigbaren Ausfallrisiko, das aber etwas schwieriger einzuschätzen ist.

Alle Bewertungen folgen der Abstufung der Republik Österreicher vom vergangenen Freitag, so die Ratingagentur. Auch der Staat wird von Moody’s inzwischen ja nicht mehr als Schuldner allerhöchster Bonität bewertet, sondern eine Stufe tiefer. Bei Wien begründete Moody’s die Herabsetzung mit einer starken makroökonomischen, fiskalen und institutionellen Verbindungen zwischen Stadt und Bund.

ÖBB-Infrastruktur AG herabgestuft

Zuvor hatte Moody’s am Montag schon die ÖBB-Infrastruktur auf „Aa1“ abgestuft. Die Bewertung des Landes Niederösterreich wurde bestätigt, der Ausblick, der bisher bei negativ lag, wurde jedoch auf stabil angehoben - mehr dazu in Niederösterreich behält „Aa1“-Rating. Auch der Ausblick für die Stadt Wien, die ASFINAG und die BIG wurde von negativ auf stabil angehoben.

Bestätigt hatte Moody’s am Montag indes Bewertungen von acht Geldhäusern der Raiffeisengruppe („Aa1“). Für die Bank Austria („Baa2“) wurde - wegen des Sparprogramms samt Stellenabbaues - eine Aufstufung für die nächsten Monate als möglich bezeichnet.

Schulden: Heftige Debatte im Gemeinderat

Im Gemeinderat ist am Montag unterdessen über den Rechnungsabschluss der Stadt debattiert worden - und dabei ging es durchaus hitzig zu. Die Opposition kritisierte den Schuldenstand der Stadt. Laut Rechnungsabschluss stiegen die Schulden der Stadt im vergangenen Jahr um mehr als eine halbe Milliarde Euro auf rund 5,4 Milliarden angewachsen - mehr dazu in Schulden: Heftige Debatte im Gemeinderat.

Für die höhere Verschuldung der Stadt seien vor allem die teureren Frankenkredite und die Ausgaben für die Betreuung der Transitflüchtlinge verantwortlich, argumentierte Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) - Wiens Schulden wuchsen um 528 Mio. Euro. Am Dienstag folgt die Abstimmung über den Rechnungsabschluss.