Bank Austria setzt auf freiwillige Kündigungen

Bei der Bank Austria läuft der Personalabbau an, der ihr vom Mutterkonzern UniCredit verordnet worden ist. Die Bank hofft auf freiwillige Kündigungen - ab heute können sich Mitarbeiter über ihre „Austrittskonditionen“ informieren.

Der Personalabbau soll „durch natürliche Fluktuation sowie einvernehmliche Auflösungen von Dienstverträgen mit interessierten MitarbeiterInnen erreicht werden“, teilte ein Sprecher der Bank auf Anfrage von „Wien heute“ mit. Diese „interessierten MitarbeiterInnen“ könnten sich ab Donnerstag über ihre „möglichen Austrittskonditionen“ informieren, hieß es weiter. Bis Ende Oktober prüfe die Bank dann, ob sie einer einvernehmlichen Beendigung des Dienstverhältnisses zustimmt, erklärte der Sprecher.

Backoffice-Bereich soll reduziert werden

Wie viele Mitarbeiter abgebaut werden müssen, war am Donnerstag noch nicht zu erfahren. Die Bank Austria steht im UniCredit-Konzern gerade im Mittelpunkt eines drastischen Sparkurses. Bis Ende 2016 muss die Bank ihre Töchter in Ost- und Mitteleuropa an die UniCredit abgeben. Allein davon sind etwa 500 Jobs betroffen, die die Bank jedoch in Wien halten will - mehr dazu in Bank Austria will Jobs in Wien halten.

Neben dieser Neuausrichtung der Bank Austria würden auch die Möglichkeiten der Digitalisierung dazu führen, dass die Aufgaben in Zukunft von weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erledigt werden könnten, so ein Banksprecher gegenüber „Wien heute“. Treffen soll der Personalabbau vor allem die erste Führungsebene unter dem Vorstand und die Abteilungen im Corporate Center, also dem Backoffice-Bereich, die deutlich reduziert werden sollen, gab die Bank schon vor einigen Tagen bekannt.

Nur noch 120 statt 200 Filialen

Bis 2018 soll das Sanierungsprogramm abgeschlossen sein. Im Dezember wurde bereits angekündigt, dass die Anzahl der Filialen in den kommenden Jahren von 200 auf 120 reduziert werden soll. Man werde „in unserem Backoffice-Bereich die Hierarchien wesentlich flacher gestalten und Abteilungen zusammenlegen“, erklärte Vorstandschef Robert Zadrazil vorige Woche per Aussendung.

Ziel der Maßnahmen sei es, die Kosten-Ertrags-Relation von derzeit 80 auf 60 Prozent zu verbessern. Kernpunkte der Neuausrichtung seien auch verlängerte Öffnungszeiten in vielen Filialen - durchgehend von 9 bis 18 Uhr oder von 8.30 bis 17.30 Uhr - sowie in der „Online-Filiale“ (von 8 bis 20 Uhr) und die Erweiterung des Beratungsangebots durch 100 Immobilien-Spezialisten und Veranlagungsspezialisten sowie eine Verdoppelung der Beratungsstandorte für Freiberufler und kleine KMU auf 55 Standorte österreichweit.

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