Arbeitslosigkeit stieg im Juni um 3,7 Prozent

Wie in ganz Österreich ist die Arbeitslosigkeit auch in Wien im Juni wieder gestiegen. Inklusive der Menschen in AMS-Schulungen suchten Ende Juni rund 150.000 einen Job, um 3,7 Prozent mehr als ein Jahr davor.

Im Juni waren in der Wien 122.367 Personen als arbeitslos vorgemerkt - ein Plus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Zahl der AMS-Schulungsteilnehmer stieg außerdem markant um 21,9 Prozent und liegt nun bei 27.935. In Summe waren somit 3,7 Prozent mehr Städter auf Jobsuche, wie das AMS Wien am Freitag mitteilte.

16.613 Asyl- und Schutzberechtigte arbeitslos

Erwartungsgemäß stark zugenommen hat in den vergangenen zwölf Monaten die Zahl der arbeitslosen anerkannten Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten. Sie stieg um 44,6 Prozent auf 16.613 Menschen. Von diesen sind laut AMS fast 4.900 unter 25 Jahre alt. Mehr als 7.100 haben eine syrischer Staatsangehörigkeit, knapp 3.400 eine afghanische. Am fand die erste Berufsmesse für Flüchtlinge statt, die das AMS unterstützte. Das Interesse war groß - mehr dazu in Großes Interesse bei Berufsmesse für Flüchtlinge.

Die Arbeitslosenquote - hier sind Menschen in Schulungen nicht berücksichtigt - lag im Juni bei 13,0 Prozent. Das entspricht einem Minus von 0,1 Prozentpunkten gegenüber Juni 2015. Rückgänge gab es bei der Zahl der jungen Jobsuchenden (minus 5,1 Prozent) bzw. in der Warenproduktion (minus 5,4 Prozent) und vor allem in der Baubranche (minus 10,6 Prozent). Schwieriger war es für die Über-50-Jährigen (plus 2,4 Prozent) bzw. in der Hotellerie und Gastronomie (plus 3,3 Prozent) sowie im Einzelhandel (plus 6 Prozent).

Personalmangel trotz Arbeitslosigkeit?

Österreichweit stieg die Arbeitslosigkeit im Juni um 1,3 Prozent - inklusive Schulungsteilnehmer - mehr dazu in 386.772 Menschen im Juni ohne Job (oesterreich.ORF.at). Die Zahl der offenen Stellen wächst seit einiger Zeit in Österreich wieder. Die Arbeitslosigkeit ist aber weiter auf Rekordniveau, weil der Stellenzuwachs der immer größer werdenden Zahl an Arbeitskräften hinterherhinkt. Gleichzeitig tun sich Unternehmen in mehreren Branchen schwer, geeignete Mitarbeiter zu finden.

AMS-Chef Johannes Kopf erklärt im ORF.at-Interview, wo Angebot und Nachfrage nicht zusammenpassen, und WIFO-Experte Helmut Mahringer beschreibt, welche Qualifikationen der Arbeitsmarkt in Zukunft braucht und wo es eng werden wird - mehr dazu in Wo der Arbeitsmarkt Lücken hinterlässt (news.ORF.at).

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