HTL-Schüler bauen „Roboterwurm“

Für ihre Diplomarbeit haben Schüler der HTL Wien 10 einen „Roboterwurm“ konstruiert und damit den „Jugend Innovativ“-Wettbewerb gewonnen. Nun dürfen sie sich damit auf einer amerikanischen Erfindermesse behaupten.

Bionik - so nennt man von der Natur inspirierten technologischen Fortschritt: Flugzeuge fliegen nach dem Vorbild von Vögeln, Autos verdanken ihre stromlinienförmigen Karosserien den Fischen - und jetzt machten sich Schüler der Mechatronikabteilung der HTL Wien 10 die Bewegungstechnik von Würmern zunutze. Sie bauten einen Roboter, der sich wie ein Wurm fortbewegen kann.

Schülerteam mit Roboterwurm

Wolfgang Voglhuber - VOGUS

Der Roboterwurm wiegt nur knapp ein Kilogramm

Für Katastrophenhilfe einsetzbar

Mit ihrem „Project Worm“ gewannen sie den „Jugend Innovativ“-Wettbewerb. Dieser ist der größte österreichische Schülerwettbewerb für innovative Ideen. Heuer traten mehr als 30 Teams in fünf Disziplinen an.

Matthias Müller, Stefan Görig, Tomislav Percic, Pascal Pleyer und Maximilian Siegl von der HTL Wien 10 gewannen mit ihrem ferngesteuerten „Roboterwurm“ in der Disziplin „Science“. Sie dürfen mit ihrem Projekt zur „INTEL ISEF – International Science and Engineering Fair 2017“ nach Los Angeles, Kalifornien, reisen.

Die fünf Diplomanden entwarfen nicht einfach eine bloße technische Spielerei. Hinter der Idee steht auch ein ernster Gedanke. „Das ‚Project Worm‘ ist ein Roboter mit den Fähigkeiten eines Regenwurms. Er wurde für den Einsatz in Katastrophengebieten entwickelt“, erzählt Lehrer und Projektbetreuer Alexander Kratky. Der Roboterwurm kann sich in engen Schächten und Rohren in alle Richtungen fortbewegen und so in Gebiete vordringen, die für Menschen unzugänglich sind.

Der Roboter ganz aus der Nähe

Votava

Die Einzelteile des Roboters wurden mit einem 3D-Drucker hergestellt

„Wurm-Start-up“ gegründet

Ein Regenwurm setzt sich aus mehreren Ringen zusammen, die er zur Fortbewegung zusammen zieht und auseinander dehnt. Das klingt in der Theorie einfach, doch um diesen Vorgang zu rekonstruieren, mussten die fünf Schüler komplexe physikalische Berechnungen aufstellen. Das Ergebnis: Der Roboterwurm kriecht auf Befehl vorwärts, rückwärts, seitwärts, aufwärts - und sollte er abwärts rutschen, kann er sich automatisch in eine sichere Position begeben, behaupten die Erfinder.

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Wurm in Bewegung

Ein auf YouTube veröffentlichtes Video von AWS Jugend Innovativ zeigt, wie sich der Roboterwurm der HTL-Schüler fortbewegt.

Unter der Leitung von Matthias Müller wird das Projekt nun weiter entwickelt. Das frisch gegründete Unternehmen „fairlab technologies“ soll den „bnc“ oder „bionic nightcrawler“ 2.0 perfektionieren. „Einige Verbesserungen sollen vorgenommen werden, wie zum Beispiel eine eigens entwickelte Hülle, die den Wurm schlussendlich für den Einsatz in Katastrophengebieten verwendbar macht“, verspricht Müller.

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