Radler-Nadelöhr wird entschärft

Ein jahrelanges Nadelöhr für Wiener Radfahrer wird nun entschärft: Am Getreidemarkt wird ein Fahrradstreifen errichtet, der Naschmarkt-Vorplatz neu gestaltet. Vom ÖAMTC kam Kritik an der Variante.

Seit Jahren löst der Radweg auf der Zweierlinie Verwirrung aus, der bisher letzte Lösungsversuch ist vor drei Jahren gescheitert. Ab Dienstag folgt der nächste Anlauf, während der Bauarbeiten wird der Abbiegeverkehr vom Getreidemarkt zur Linken Wienzeile über Lehargasse und Millöckergasse umgeleitet. Bis September wird dann umgebaut, ein zwei Meter breiter Radfahrstreifen zum Anschluß Operngasse.

Radfahrer am Getreidemarkt

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Derzeit endet der Radweg am Getreidemarkt einige Meter vor dem Naschmarkt

Nebeneinander für schmale Autos möglich

Wenn der Radweg fertig ist, gibt es vor dem Naschmarkt eine Fahrspur weniger, aber mit einer österreichischen Lösung, die Mathias Holzmüller, Sprecher der MA28 Straßenbau, gegenüber „Wien heute“ erklärte: „Drei von bisher vier Fahrstreifen bleiben aufrecht. Es gibt aber einen sogenannten Zwilling als Rechtsabbieger vom Getreidemarkt auf die Linke Wienzeile, eher schmalere Autos können sich nebeneinander aufstellen und insofern gibt es so wie bisher auch vier Fahrstreifen.“

Radfahrer am Getreidemarkt

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Radfahrer müssen sich ab September nicht mehr hinter den Autos einreihen

ÖAMTC für andere Variante

Der Vorplatz des Naschmarkts wird neu gestaltet und mit einer neuen Bepflasterung sowie Sitzmöbeln für die Besucher ausgestattet. Kritk an der neuen Lösung kommt von der Radlobby Wien und vom ÖAMTC. Beide sprechen von einer vertanen Chance.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 11.7.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

„Wir haben eine Führung durch die Nibelungengasse vorgeschlagen, wo es bereits eine Radanlage gibt. Das hätte man aufwerten können, statt hier diese suboptimale Lösung zu wählen“, so Nikolaus Authried, Verkehrsjurist des ÖAMTC.

Projekt Umgestaltung Vorplatz Naschmarkt

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So soll der Vorplatz des Naschmarkts nach den Umbauarbeiten aussehen

Aber besser eine Lösung als keine, sagen die Experten. Ab September geht es hier zumindest weiter. Bis dahin wird während der Bauarbeiten umgeleitet. Insgesamt werden für 250 Meter Radweg 300.000 Euro investiert - mehr dazu in Vier Millionen Euro für neue Radwege (wien.ORF.at; 4.7.2016).

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