Für zwei Jahre „Künstlerhaus 1050“

Das Künstlerhaus übersiedelt für zwei Jahre an eine neue Adresse. In der Siebenbrunnengasse wird der 4. Stock eines ehemaligen Bürogebäudes bezogen, während das Haus am Karlsplatz saniert wird.

„Wir werden versuchen, diese Location zu rocken“, zeigte sich Künstlerhaus-Geschäftsführer Peter Zawrel bei der Präsentation des Ausweichquartiers voll Tatendrang. Eröffnet wird Mitte Oktober mit der Ausstellung „RomANTIsch? Starke Gefühle oder die Art wie wir denkend fühlen und fühlend denken“ von Stella Bach und Claudia Maria Luenig.

Ausstellungshinweis:

„romANTIsch?“ von 14. Oktober bis 31. Jänner, Eröffnung am 13. Oktober. Künstlerhaus 1050, Siebenbrunnengasse 19-21, 1050 Wien.

Das Jahresmotto wird „widerständig“ lauten, begleitet wird die erste Ausstellung von einem dreiteiligen Installations- und Performance-Projekt namens „Über Leben“ von Thomas J. Jelinek, Aiko Kazuko Kurosaki und Peter Koger im öffentlichen Raum. Im Dezember schließlich wird das Künstlerhaus 1050 zum Basisquartier für die Künstlerin „starsky“, die „von hier aus mit ihren Guerilla-Projektionen Wien unsicher bzw. künstlerisch sicherer machen wird“, wie es hieß.

750 Quadratmeter Ausstellungsfläche

„Zusperren wäre fatal gewesen“, sagte Zawrel. Daher habe man mit Hochdruck nach einer Lösung gesucht, auch während der Umbauzeit künstlerisches Programm bieten zu können. Die Suche sei nicht einfach gewesen, da man „bewusst nicht im ersten Bezirk bleiben, aber auch nicht an die Peripherie mit schlechter öffentlicher Anbindung“ gehen wollte.

Mit den Partnern der S IMMO AG, die im Besitz des Gebäudes ist und dieses in den Jahren danach zu einem Wohn- und Bürogebäude umbauen wird, der Stadt Wien und der Bezirksvertretung werde man nun eine Art Labor errichten. Auf 850 Quadratmetern entstehen eine 750 Quadratmeter große Ausstellungsfläche sowie einige Büroräume.

„Herausfordernder“ Umbau

Dafür müssen die zahlreichen Rigipswände entfernt werden, auch die Ausrichtung in drei Himmelsrichtungen werde eine Herausforderung, so Zawrel, der keine konkreten Zahlen nennen wollte, wie die Zwischennutzung finanziert wird. „Jeder, der mich kennt, weiß um meine Sparsamkeit. Was uns hier geboten wird, kommt unseren Möglichkeiten sehr entgegen“, sagte er knapp.

Die Räume selbst befinden sich etwas versteckt am Ende eines lang gezogenen Innenhofs, der als Parkplatz genutzt wird. Das Gebäude, das in mehreren Etappen zwischen 1914 und 1950 erbaut wurde, besteht aus vier Bauteilen und beherbergte früher die in der Nazi-Zeit arisierte Textilfabrik Bernhard Altmann.

Neuer Standort Künstlerhaus

APA/Georg Hochmuth

Künstlerhaus 1050 in der Siebenbrunnengasse

Zusammenarbeit mit Margareten

Ein starker Fokus werde auf der Vermittlungsarbeit und der Zusammenarbeit mit Institutionen im Bezirk liegen, so Zawrel. Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery (SPÖ) freute sich darüber, „neue Formen der Kunst in den Bezirk zu bekommen“ und betonte, das Kulturbudget in den vergangenen Jahren verdreifacht zu haben. Auch Ernst Woller, SPÖ-Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses für Kultur, Wissenschaft und Sport, nannte das Künstlerhaus 1050 ein „ideales Ausweichquartier“ und die kulturelle Zwischennutzung ein „großes Thema für die Zukunft“.

Link: