Wiener Augenzeuginnen in Nizza

Am französischen Nationalfeiertag ist ein Mann auf der Uferstraße Promenade des Anglais mit einem Lkw in die feiernde Menschenmenge gerast. 84 Menschen sind tot. Zwei junge Wienerinnen wurden Augenzeuginnen.

Direkt an der Strandpromenade hat die 17-jährige Austauschschülerin Valerie Hartig die Ereignisse in Nizza miterlebt: „Zuerst dachte ich, dass da irgendwelche Partyleute vorbeifahren und jubeln und ich dachte mir schon: Der Wagen ist zu schnell, der sollte langsamer fahren, weil sonst könnte er jemanden verletzen“, schilderte sie im Skype-Interview mit „Wien heute“. „Und dann ist mir aufgefallen, dass das wirklich nicht normal ist. Dann ist natürlich Panik ausgebrochen.“

Sie selbst rettete sich durch einen Sprung von der Uferpromenade auf den Strand: „Ich hab Leute wie in einem James-Bond-Film auf die Seite springen sehen und ich hab auch Leute reglos am Boden liegen gesehen. Da hab ich mich einfach umgedreht und bin von der Promenade auf den Strand runter gesprungen. Zuerst hab ich geschaut: Wie hoch ist das, schaffe ich das? Und dann bin ich einfach gesprungen“, erzählte sie.

Augenzeugin

ORF

Die 17-jährige Schülerin Valerie Hartig befand sich auf der Promenade

„Plötzlich rief jemand ‚Attentat, Attentat‘“

„Plötzlich hat jemand gerufen: ‚Attentat, Attentat‘“: So schildert eine 19 Jahre alte Wienerin den Anschlag, den sie gemeinsam mit Freunden am Strand von Nizza erlebte. Sie hatten sich das Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag angesehen, erzählte sie „Wien heute“.

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Eine Wienerin wurde Augenzeugin in Nizza

"...Und auf einmal haben wir nur gesehen, dass alle Leute am Strand zu rennen begonnen haben...niemand wusste mehr, was los ist. Wir haben einfach instinktiv unsere Sachen genommen und sind losgerannt...ich habe mich umgedreht, habe ein zwei Schüsse gehört...sind in die Altstadt gelaufen...haben gesehen, wie bei den Restaurants die Tische leer standen, die vollen Portionen Essen noch am Tisch...Väter haben ihre Kinder getragen, sind durch die Gegend gelaufen, panisch, alle haben herumgeschrien, es war ein Attentat, es war ein Attentat."

Fahnen auf französischer Botschaft in Wien auf Halbmast

APA/Roland Schlager

Fahnen auf französischer Botschaft auf Halbmast

Mutter musste im Hotel bleiben

„Meine Tochter und ihre Freunde sind in das Appartement in der Altstadt gelaufen, das ihre Freunde gemietet hatten. Dort haben sie die Nacht verbracht“, erzählte die Mutter der 19-Jährigen, Birgit Gradischnig, weiter der APA.

Heimkehrende berichten über Geschehnisse

Drei Flugzeuge aus Nizza landeten in Wien-Schwechat. Die Ankommenden berichten erleichtert über die Erlebnisse aus der Nacht.

Sie selbst befand sich am späten Abend in ihrem Hotel und konnte nicht weg, weil die Securities niemanden aus dem Gebäude ließen. „Ich bin mit meiner Tochter zum Glück über Internet in Kontakt gestanden. Sie hat mir erzählt, dass viele Menschen, die am Abend noch beim Essen im Freien gesessen sind, von den Tischen aufgesprungen und weggerannt oder in die Lokale gelaufen sind“, berichtete die Wienerin.

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