Rapids Allianz Stadion wird eröffnet

Mit dem Spiel gegen Chelsea erlebt Rapid am Samstag um 18.00 Uhr vor rund 28.000 Fans seine Wiedergeburt in Hütteldorf. Das Allianz Stadion kommt zumindest bei den Fans gut an, knapp 15.000 Abos wurden bereits verkauft.

Die Eröffnung des Allianz Stadions soll nach dem zweijährigen Exil im Prater eine neue Phase in der Geschichte des heimischen Fußballrekordmeisters einläuten. Schon am vergangenen Wochenende öffnete das Allianz Stadion seine Pforten erstmals, aber nur für rund 6.500 Mitglieder. Es ist bereits die fünfte Heimstätte der Rapidler - mehr dazu in Von der „Schmelz“ zum Allianz Stadion.

Am Samstag werden mehr als viermal so viele Fans die Tribünen zur ausverkauften „grünen Hölle“ machen, in der selbst die Namen und Logos der Sponsoren ab der zweiten Bandenreihe nur zwei Farben kennen: Grün und Weiß. Für Geschäftsführer Christoph Peschek ist der Stadionneubau schon jetzt ein voller Erfolg. So seien bereits 39 von 41 VIP-Logen sowie 80 Prozent der Businessseats vergeben. Der Club brachte bisher laut Präsident Michael Krammer zudem knapp 15.000 Abos an den Fan.

Rapid rechnet mit Umsätzen von 30 Mio. Euro

Krammer rechnet im „Wien heute“-Interview mit einem Umsatz von 30 Millionen Euro pro Jahr: „Wir schaffen mit dem Stadion ein sehr, sehr solides wirtschaftliches Fundament, um unsere sportlichen Erfolge maximieren zu können.“ In den vergangenen Jahren habe man aus nationalen Spielen einen Umsatz von rund 17 Millionen Euro lukriert, mit dem Allianz Stadion könnten es 30 Millionen Euro werden.

Und zwar auch in den kommenden Jahren: „Weil ganz besonders der Businessbereich langfristig vermietet werden kann, unsere Logen sind auf mindestens drei Jahre vergeben. So können wir das Budget für diese Saison gut planen, aber auch schon für kommende Saisonen“, so Krammer.

Krammer Rapid

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Präsident Michael Krammer rechnet mit Umsätzen von 30 Millionen Euro

Sicherheitsvorkehrungen erhöht

Ein Stadion allein schießt freilich keine Tore, für den sportlichen Erfolg müssen Steffen Hofmann und Co. selbst sorgen. Und so ist das Spiel gegen Chelsea auch ein Testlauf für den Bundesliga-Start eine Woche darauf mit dem Heimspiel gegen SV Ried. Chelsea jedenfalls wird in starker Besetzung erwartet, Ankunft in Wien ist am Freitag.

Nach den Ereignissen in Nizza wurden die Sicherheitsvorkehrungen für das Spiel noch einmal deutlich verschärft. „Wir haben noch einmal eine Sicherheitsbesprechung einberufen, die Sicherheitsverantwortlichen tagen, um maximale Sicherheit garantieren zu können“, erklärte Krammer.

Schon vor dem Kick gegen den Champions-League-Sieger 2012 startet ab 16.15 Uhr die Eröffnungszeremonie unter dem Motto „Tradition trifft Innovation“, u. a. werden die Wiener Sängerknaben und Ostbahn Kurti ein Jubelständchen geben. Von ihrem alten Stadion, liebevoll St. Hannapi genannt, verabschiedeten sich die Rapid-Fans mit einer Zeremonie. Bei einer Abrissparty durften Fans Teile des alten Stadions mit nach Hause nehmen - mehr dazu in Tausende Fans stürmen „Abrissparty“.

Champions und Europa League im Allianz Stadion

Künftig sollen nicht nur nationale Spiele, sondern auch Champions- und Europa-League-Spiele im Allianz Stadion ausgetragen werden - obwohl es hier weniger Sitzplätze gibt als etwa im Happel-Stadion. „Wenn sie dieses Stadion gesehen haben, werden alle verstehen, dass wir hier nicht mehr weg gehen“, sagte Krammer.

Man werde sicher alle Spiele hier bestreiten, „in erster Linie aus sportlichen Gründen, weil wir hier einen wirklichen Heimvorteil haben - und aus wirtschaftlichen Gründen, weil wir hier unsere langfristigen Businesspartner haben.“ Dass es hier weniger Sitzplätze und damit weniger Platz für Fans gibt, nimmt man in Kauf. Rapid-Mitglieder hätten ein Vorkaufsrecht und damit praktisch ohnehin eine Platzgarantie, so Krammer.

„Rapid ist zum Erfolg verdammt“

Grundsätzlich sei es natürlich Ziel, den Meisterteller wieder nach Hütteldorf zu holen, so Krammer. „Rapid ist immer zum Erfolg verdammt, jedes Spiel ist ein entscheidendes Spiel und muss gewonnen werden.“ Derzeit arbeite man noch daran, den Kader für die kommende Saison fertigzustellen. „Ich bin überzeugt, dass wir zu Ende der Transferzeit eine sehr schlagkräftige Mannschaft haben werden.“

„Ich will, dass die Mannschaft mit einer Leidenschaft auftritt, dass der Funke auf die Tribünen überspringt“, betonte Sportdirektor Andreas Müller. Das sei „eine ganz klare Vorgabe an die Mannschaft“. Die neue Heimstätte Rapids ist für ihn ein Grundpfeiler künftiger Erfolge. „Wir wollen national wie international wettbewerbsfähig sein. Dafür ist so ein Stadion von immenser Bedeutung“, sagte Müller.

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