Spuck-Verbot in Ottakringer Waschsalon

In einigen europäischen Städten zieht Spucken in der Öffentlichkeit eine Geldstrafe nach sich. Der Besitzer eines Waschsalons in Ottakring ist selbst initiativ geworden und hat in seinem Geschäft Spucken auf den Boden verboten.

Es sei vorgekommen, dass manche Kunden einfach auf den Boden gespuckt haben, auch im Waschsalon selbst, erzählte der Besitzer des Geschäfts in der Ottakringer Straße. Als selbst mehrmahlige Ermahnungen und ein kostenloser Taschentuchspender nichts nützten, stellte Besitzer Rajapakse Mudiyanselage schließlich Verbotsschilder auf, um seinen Waschsalon sauber zu halten.

Spuck-Verbotsschild

ORF

Selbstproduziertes Spuck-Verbotsschild

Die Schilder brachten dann auch die erhoffte Wirkung: „Das hat aber auch geholfen, nach einiger Zeit hat sich das eben reduziert und ein paar Mal waren die Schilder weggerissen, dann habe ich sie wieder draufgepickt und jetzt ist es viel viel besser geworden“, so Mudiyanselage im „Wien heute“-Interview.

In China alltäglich

Während Spucken in China zum guten Ton gehört, steht es etwa in Singapur oder in manchen europäischen Städten unter teils drakonischen Strafen. Die Meinung in Wien scheint geteilt, manche finden es „grauslich“, andere nicht besonders aufregend.

In zahlreichen europäischen Städten gibt es Strafen fürs Spucken: Wer etwa in Köln auf der Straße ausspuckt, muss seit 2005 mit einer Strafe rechnen, aktuell sind es bis zu 35 Euro. Wird man in London beim Spucken erwischt, kostet das seit 2015 umgerechnet 95 Euro. Eine Rekordstrafe von 500 Euro wurde 2008 in Jesolo angedroht.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 20.7.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und dann in tvthek.ORF.at.

In Wien hat 2011 der damalige Umweltsprecher der ÖVP, Roman Stiftner, gefordert, dass Auspucken bestraft werden soll. Stiftner erachtete eine Geldstrafe für nicht angebracht, immerhin aber sollten die Waste-Watcher Spucker zumindest mündlich verwarnen. Für die Wiener Straßenreinigung ist Spucken in der Öffentlichkeit kein großes Thema, es gebe aber auch kaum Beschwerden dazu.