Syrerin kickt in der 2. Bundesliga

Die Syrerin Maria Selo hat es in den Wiener Fußballverein FC Altera Porta und damit in die zweite Bundesliga geschafft. Vor zwei Jahren flüchtete sie aus ihrer Heimat nach Österreich und sah zum ersten Mal Frauen spielen.

In dem niederösterreichischen Ort Altenmarkt begann Maria selbst Fußball zu spielen und entdeckte ihre Leidenschaft für den Sport. Nach knapp einem halben Jahr Training spielt sie nun seit ein paar Wochen beim Frauenfußballverein FC Altera Porta. „Sie strahlt immer, will immer mehr trainieren, ist in der Mannschaft bisher gut angenommen. Wir sehen da viel Potenzial auf jeden Fall“, sagt ihre Trainerin Ines Polly im „Wien heute“-Interview.

Maria Selo spielt Fußball

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Maria Selo trainiert zweimal pro Woche auf dem Übungsplatz

Im Gegensatz zu vielen ihrer Teamkolleginnen kickt Maria nicht seit ihrer Kindheit. Denn in Syrien dürfen Mädchen und Frauen in den von radikalen Islamistengruppen besetzten Gebieten nicht Fußball spielen. Umso mehr genießt sie die Freiheit, in Österreich spielen zu dürfen und will nun viel aufholen. In ihrem neuen Verein trainiert sie zweimal pro Woche auf einem Übungsplatz neben dem Ernst-Happel-Stadion. Sie träumt von einer Sportlerkarriere: „Vielleicht in der ersten Liga oder Nationalmannschaft spielen“, sagt die 23-Jährige im Interview. Ihr Lebensmotto ist: „Wenn man will, kann man alles schaffen.“

Zeit im Grünen als Ausgleich

Um beim Fußballspielen ihr Bestes geben zu können, erholt sie sich gern im Park Schönbrunn und im Tiergarten, denn sie liebt es, im Grünen zu sein. Mit ihrem jüngeren Bruder wohnt sie zudem ganz in der Nähe. „Wir gehen zusammen in den Park, spielen, spazieren“, erzählt sie. Dort geht sie auch ihrer zweiten Leidenschaft, dem Fotografieren, nach.

Maria Selo fotografiert

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Neben dem Fußballspielen fotografiert Maria gern

Sendungshinweis

„Wien heute“, 9.8.2016

Beim Fotografieren lernt Maria auch ihren neuen Wohnort Wien besser kennen, wohin sie vor ein paar Monaten zog. Sie möchte sich hier ein neues Leben aufbauen. Ihre Teamkolleginnen unterstützen sie dabei, die deutsche Sprache zu erlernen und Freundschaften zu schließen. Möglichst bald möchte Maria dann eine Ausbildung beginnen und kann sich gut vorstellen, später einer Bürotätigkeit nachzugehen - zumindest, wenn die Sportlerkarriere auf sich warten lässt.

Sandra Schwarzstein, wien.ORF.at

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