Zwangsabriss des „bahnorama“

Der Abbau des „bahnorama“-Turms beim Hauptbahnhof hat begonnen. Die inzwischen geschlossene Aussichtsplattform auf der Baustelle des Hauptbahnhofs wird zwangsweise abgerissen. Ende September ist der Turm Geschichte.

Die Baubewilligung für das 67 Meter hohe „bahnorama“ war schon mit Jahresende 2014 abgelaufen. Zu diesem Zeitpunkt hatten 300.000 Besucher den Infoturm besucht, nebenan fuhren bereits Züge durch die so gut wie fertige Verkehrsdrehscheibe. Außerdem hatten die ÖBB den hölzernen Monolith samt seinem Cafe und Veranstaltungsraum am Fuße bereits veräußert. Ein deutscher Investor sicherte sich über seine in Prag ansässige Tochterfirma „Vienna Tower Transfer“ das Gebäude mit dem Ziel, es abzutragen und woanders wieder aufzubauen.

Das passierte allerdings nicht. Alle Fristen, doch noch tätig zu werden, sind abgelaufen. Deshalb rückt nun die MA 25 (Stadterneuerung) bzw. eine beauftragte Baufirma aus, um die Schleifung in Angriff zu nehmen - und zwar auf Kosten des säumigen Eigentümers - mehr dazu in „Bahnorama“-Abriss noch im August. Man sei zwecks Vorbereitungen bereits an Ort und Stelle, sagte MA 25 - Leiter Bernhard Jarolim der APA am Freitag. Im August wird man sich einmal um das Nebengebäude, das ein Cafe und einen Veranstaltungsraum beherbergt hat, kümmern. „Wir müssen die Konstruktion zerschneiden, weil es - anders als gedacht - nicht möglich ist, sie zu zerlegen“, erklärte Jarolim.

Bahnorama

APA/Hochmuth

Das Bahnorama war der höchste begehbare Holzturm Europas

Eigentümer muss Kosten übernehmen

Richtig spektakulär wird es erst im September. In der ersten Monatshälfte werden Strom- und Wasserleitungen gekappt sowie die beiden verglasten Außenaufzüge demontiert. Sie hatten Besucher auf die 40 Meter hohe Aussichtsplattform gehievt. Danach beginnt die Zerlegung des Turms selbst. „Ende September sollte dann alles weg sein“, kündigte Jarolim an.

Was mit dem Turm mittelfristig passiert, steht noch nicht fest. So viel steht allerdings fest: „Der Eigentümer bekommt ihn sicher nicht schön paketiert überstellt.“ Aber zunächst würden der Gigant bzw. seine Einzelteile nach den gesetzlichen Vorgaben deponiert. Auf dem frei gewordenen Areal sollen in den kommenden Jahren Wohnungen entstehen - mehr dazu in Neue Hochhäuser am Hauptbahnhof.