Roboter als Hausmeister der Zukunft?

Saug- und Rasenroboter sind nur die ersten Vorboten einer Technikrevolution im Gebäudemanagement. Die wird auch zu einem massiven Personalabbau bei niedrigst qualifizierten Jobs führen, warnt TU Wien-Professor Alexander Redlein.

Alexander Redlein, Leiter des TU-Instituts für Immobilien und Facility-Management (IFM), schätzt, dass in Europa rund 30 Prozent der Beschäftigten in der Branche durch die Automatisierung wegfallen könnten. Das wären dann in etwa fünf Millionen zusätzliche Arbeitslose. Ein Vielfaches dessen, was zuletzt an Zuwanderern nach Europa gekommen ist, rechnete Redlein vor: „Dagegen ist das ein Lercherlschas.“

Denn viele Menschen, die derzeit in diesen Berufen arbeiten, würden sich seiner Rechnung nach schwer tun, andere Jobs zu finden, da sie „de facto Analphabeten“ seien. Laut Redlein sind in Österreich rund 270.000 Personen im Gebäude-Dienstleistungsbereich beschäftigt, der Jahresumsatz liegt bei 15 Mrd. Euro. „Das entspricht rund neun Prozent der gesamten heimischen Wertschöpfung aus den Bereichen Handel, Industrie, Dienstleistungen und Baugewerbe“, rechnete er vor.

Der Pflegeroboter Hobbit aufgenommen am Donnerstag, 14. März 2013, während einer Live-Demonstration der TU Wien im Haus der Barmherzigkeit in Wien

APA/Helmut Fohringer

Im Bereich der Altenpflege wird bereits mit Robotern experimentiert

Anforderungen an Servicekräfte steigen

Gleichzeitig würden die Anforderungen an die Servicekräfte immer höher. Redlein berichtete von einer defekten Warnanlage in einem Kindergarten, deren Fehlerbeseitigung daran scheiterte, weil der zu Hilfe geholte Elektriker die Warnanzeige „EV-Problem“ als EDV-Problem ansah und er ja kein Computertechniker sei. In Wirklichkeit hatte die Anzeige ein Energieversorgungsproblem.

Aber das „Internet der Dinge“, also digital vernetzte Maschinen, könnte aber auch zu einer Rückkehr des Hausmeisters führen, der dann nur einfachste Tätigkeiten zur Unterstützung der Roboter vornimmt - sie zum Beispiel wieder aufstellt, wenn sie mal umgekippt sind, so Redlein. Auch andere Branchen könnten über kur oder lang betroffen sein, im Bereich der Pflege wird beispielsweise schon länger mit Robotern experimentiert - mehr dazu in Testeinsatz für Krankenpflegeroboter und Pflegeheim testet lernfähigen Roboter.

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