Unwetter: Wiener Bauern großteils verschont

In vielen Bundesländern müssen die Bauern heuer aufgrund der heftigen Unwetter große Ernteausfälle hinnehmen. In Wien kamen die Landwirte hingegen „mit einem blauen Auge davon“, Schäden gab es vor allem bei Obst und Wein.

Insgesamt betragen die Flächen für Ackerbau in Wien rund 4000 Hektar. Auf etwa 50 Prozent dieser Flächen wird Getreide angebaut, vor allem Weizen. Der verträgt nicht nur ein bisschen mehr Regen, sondern kann auch dem einen oder anderen Unwetter trotzen, wie Franz Windisch, Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer gegenüber Radio Wien erklärte.

Deshalb sei die Wiener Getreideernte aufgrund der hohen Niederschlagsmenge auch „überdurchschnittlich gut“ ausgefallen. Geholfen hätten zudem der milde Winter und der mäßige Regen im Herbst. Allerdings beklagen - nicht nur die Wiener - Bauern den derzeit niedrigen Getreidepreis. Hier befinde man sich im „internationalen Boot“ und sei den Weltmarktpreisen ausgeliefert, so Windisch - mehr dazu in Gute Getreideernte, aber niedrige Preise.

Ernte Getreide Landwirtschaft Feld

APA/Herbert Pfarrhofer

Der Getreideanbau hat im Gegensatz zu Wein oder Obst vom Regen profitiert

Probleme bei Obst und Wein

In Wien habe man allerdings vor allem bei Erdbeeren und Apfelkulturen „massive Frostschäden“ verzeichnet. Auch der Wein hat gelitten: Von den 700 Hektar Weinanbaufläche in Wien sind 100 Hektar vom Frost völlig zerstört worden - also gut 15 Prozent. Besser ist es dem Gemüse ergangen, vor allem deshalb weil in Wien 40 Prozent des Gemüses im sogenannten „geschützten Anbau“, also im Glashaus oder unter Folien wächst.

„Alleine damit könnte man die Hälfte der Stadt autark mit Gemüse versorgen“, so Windisch. Der Frost habe die geschützten Kulturen - am häufigsten werden in Wien Tomaten, Gurken und Paprika angebaut - verschont, allerdings bereiten Witterungssschwankungen den Gärtnern trotzdem Probleme: Man müsse auf Änderungen prompt reagieren und etwa „Beschattung und Belüftung anpassen“.

Wien „mit blauem Auge durchgerutscht“

Im Vergleich zu anderen Bundesländern sei Wien aber jedenfalls „mit einem blauen Auge durchgerutscht“, so Windisch. Gerade der Weinbau musste in Niederösterreich oder der Steiermark herbe Einbußen hinnehmen - mehr dazu in Unwetter verzögern Ernte bei Getreide und Obst (noe.ORF.at). Besonders große Schäden gab es auch beim Apfelanbau in der Steiermark.

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