Orthodoxe Kirche gegen „satanische“ Pokemon

Die russisch-orthodoxe Kirche hat eine offizielle Beschwerde gegen einen „satanischen“ Pokemon Go-Spielort eingereicht. Dieser liegt mitten in der Kathedrale des Heiligen Nikolaus im dritten Bezirk.

Die Pokemon Go-Einrichtung - die Kirche selbst spricht von einem Charakter, vermutlich handelt es sich aber eher um einen sogenannten Pokestop oder um eine Kampfarena - mit der teuflischen Bezeichnung „Raa666“ sei inmitten eines orthodoxen Altarraum platziert worden, hieß es in einer Aussendung des Orthodoxen Informationsdienstes am Donnerstag. In dem Beschwerdeschreiben an die Betreiberfirma Niantic Labs Inc wird eine „unverzüglich dauerhafte“ Entfernung des Pokemon Go-Spielortes verlangt.

Gegen Verwendung der Kirche als Spielraum

Die russisch-orthodoxe Kirche stellte zudem fest, dass die Kathedrale des Hl. Nikolaus ein Gotteshaus ist, „ein sakrales Bauwerk, und als solches ausschließlich dem gottesdienstlichen Gebrauch vorbehalten“. Demnach kann eine „Verwendung“ der Kirche „als Ort für ein Spiel“ nicht hingenommen werden. Zuvor hatte bereits die katholische Kirche, konkret Dompfarrer Toni Faber, gegen Pokemon im Stephansdom protestiert - mehr dazu in Dompfarrer Faber gegen Pokemon in der Kirche (religion.ORF.at).

Auch andere Orte werden derzeit unfreiwillig zu Tummelplätzen von „Pokemon Go“-Spielern. So gab es bereits Aufregung um Pokemon auf NS-Gedenkstätten und Mahnmalen. Auch auf Friedhöfen tummeln sich gerne Charaktere, weshalb die Bestattung zu pietätvollen verhalten aufrief - mehr dazu in Pokemon: Bestattung ersucht um Pietät.

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