„Zauberkorallen“ im Haus des Meeres

Im Wiener Haus des Meeres gibt es nun erstmals sogenannte „schwarze Korallen“ zu sehen. Sie standen lange im Ruf, über besondere Zauberkräfte zu verfügen - was ihren Bestand bis kurz ihr endgültiges Aussterben dezimiert hat.

Die „schwarze Koralle“, aufgrund ihres Skeletts auch Dörnchenkoralle genannt, lebt in tiefen über hundert Metern in tropischen Gewässern. Ihre Körper leuchten zitronengelb, während das gemeinsame, bedornte Skelett tiefschwarz ist. Nach diesem hornartigen Skelettmaterial suchen Menschen seit vielen tausend Jahren, um daraus Heilmittel - meist in pulverisierter Form - oder Amulette und Halsketten zu erzeugen, werden der schwarzen Koralle doch magische Fähigkeiten zugeschrieben.

Schwarze Korallen

Helmut Goldammer

Die schwarzen Korallen wachsen in Tiefen von über hundert Metern

Absammlung dünnte Bestand aus

Das kontinuierliche und technisch zunehmend versiertere Absammeln der Korallen hat die natürlichen Bestände laut Haus des Meeres bereits so stark ausgedünnt, dass sie in einigen Ländern unter Schutz gestellt werden mussten, um ein gänzliches Aussterben zu verhindern.

Schwarze Korallen

Helmut Goldammer

Aufgrund ihrer vermeintlichen Zauberkräfte ist die Koralle bedroht

In Aquarien sind schwarze Korallen nur sehr selten zu sehen, da deren Dauerernährung mit Plankton sehr aufwändig ist. Im Haus des Meeres wurde deshalb ein besonderes Ersatzplankton entwickelt. „Damit sind die Korallenpolypen derart zufrieden, dass sie mit einer für diese Tiere sensationellen Geschwindigkeit von zwei bis fünf 5 Millimetern pro Monat wachsen“, heißt es in einer Aussendung. Demnächst könnten sogar Ableger an Korallengärtner anderer Aquarienhäuser vermittelt werden.

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