Aufregung um „Obdachlosensperre“

Auf Parkbänke geschraubte Holzblöcke sorgen derzeit in Mariahilf für Aufregung. Die Caritas ging zunächst von einer „Obdachlosensperre“ aus, doch die Blöcke haben laut Bezirk einen anderen Zweck.

Bilder der Bänke sorgten am Wochenende in Sozialen Netzwerken für Aufregung. „Es sind offenbar Holzbretter, die verhindern sollen, dass sich (obdachlose) Menschen dort hinlegen, um sich auszuruhen oder zu schlafen. Aus meiner Sicht eine reine Schikane. Der öffentliche Raum ist für alle da. Die Verdrängung von Menschen in Not nach dem Motto ‚aus den Augen, aus dem Sinn‘ ist sicher keine Lösung“, so Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner auf Facebook.

„Wir würden niemals eine solche Aktion gegen Obdachlose in Mariahilf machen“, wurde Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) in der Gratiszeitung „Heute“ zitiert. „Ich habe das außerdem niemals genehmigt.“

Blöcke gegen Skater angebracht

Doch wie sich in der Zwischenzeit herausgestellt hat, haben die Blöcke laut der Bezirksvorstehung Mariahilf einen anderen Zweck. „Das Stadtgartenamt hat die Blöcke von einem Tischler anbringen lassen, weil Skateboardfahrer immer wieder die Bänke benutzt haben“, hieß es aus der Bezirksvorstehung auf Anfrage von wien.ORF.at. Dabei handle es sich nur um ein „Provisorium“, denn die Sitzflächen würden erneuert. „Wir werden das mit der MA 42 (Stadtgartenamt, Anm.) abklären“, hieß es aus dem Bezirk. Ein paar der angebrachten Blöcke seien inzwischen „von Unbekannten“ wieder entfernt worden.

Polizei: „Keine Sonderaktionen“

Ein junger Obdachloser erzählte im Gespräch mit dem ORF Wien von verstärkten Polizeikontrollen im Park. Die Wiener Polizei bestätigte das aber nicht. „Es gibt keine Sonderaktionen dort. Im Rahmen der Streifentätigkeit gehen Polizistinnen und Polizisten durch den Park“, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger auf Anfrage.

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