Neue Hoffnung für „Alt-Wien“-Kindergärten?

Ein in Aussicht gestellter Kredit könnte die „Alt-Wien“-Kindergärten vielleicht noch retten. Damit könnte Betreiber Richard Wenzel widerrechtlich bezogenes Fördergeld zurückzahlen. Die Stadt Wien bleibt skeptisch.

Über zwei Stunden hat „Alt-Wien“ Chef Richard Wenzel mit seiner Bank verhandelt. Es geht um einen Kredit über 6,65 Millionen Euro. Mit dem Geld will er zu Unrecht bezogene Fördermittel an die Stadt zurückzahlen. Nach dem Gespräch äußerte sich Wenzel am Mittwoch gegenüber „Wien heute“ optimistisch: „Die Lösung schaut so aus, dass wir einen Bankkredit in der gewünschten Höhe bekommen, unter der Voraussetzung, dass es den Kindergarten Alt-Wien weiter gibt.“

Die Sicherheiten, die der Verein zu bieten hat, seien in Ordnung. Was sich die Bank allerdings noch wünscht, wäre ein Signal der MA 10, dass die Kindergärten nicht am nächsten Tag schon wieder zugesperrt werden würden, so Wenzel. Es hänge eigentlich nur „vom guten Willen“ der MA 10 ab. Um seine 33 Kindergärten, sein Lebenswerk, zu retten, ist „Alt-Wien“-Chef Richard Wenzel auch bereit, als Vereinsvorstand zurückzutreten.

„Alt-Wien“-Kindergärten gerettet?

Dem Vereinsverantwortlichen Richard Wenzel ist nach eigenen Angaben ein Kredit in Aussicht gestellt worden.

MA 10 hat genug von Spekulationen

Mit den Beschäftigten hoffen auch viele Eltern, daß sich „Alt-Wien“ und MA 10 doch noch im letzten Moment einigen. Doch die Chefin der für Kindergärten zuständigen MA 10, Daniela Cochlar, will nur mehr mit einem neuen Vorstand verhandeln. Sie hat von Ankündigungen genug, sagte sie am Telefon: „Ich muss ihnen sagen, dass ich mich nicht weiter an Spekulationen über die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ankündigungen der Alt-Wien-Vereinsverantwortlichen beteiligen werde.“

Irgendwann müsse man „wirklich allen Ernstes die Reissleine ziehen und den Tatsachen ins Auge sehen, dass hier die Interessen der Vereinsleitung offenbar andere waren“, so Cochlar. Zum Kreditangebot der Bank will sie sich erst dann äußern, wenn die Fakten am Tisch liegen.

2.300 Kinder von Förderstopp betroffen

Nach einem von der Stadt Wien verhängten Förderstopp droht allen 33 Kindergartenstandorten des Vereins „Alt-Wien“ das Aus. Der Vereinsvorstand ist zurückgetreten, die Eltern haben eine Unterschriftenaktion gestartet - mehr dazu in 33 „Alt-Wien“-Kindergärten droht Aus.

Rund 2.300 Kinder sind vom Förderstopp betroffen. Allein in den städtischen Einrichtungen habe man bereits knapp 250 Plätze an „Alt-Wien“-Kinder vergeben, sagte Cochlar. Die Stadt hatte am Wochenende mitgeteilt, dass rund 1.900 öffentliche Plätze zur Verfügung stünden - mehr dazu in „Alt-Wien“: Einige hundert Kinder umgemeldet.

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