Graffiti-Festival „macht die Stadt bunter“

Der Kunstmarkt hat den Wert von Street-Art und Graffiti längst erkannt. Manche Werke werden bei Auktionen um Millionen-Beträge gehandelt. Wie Street-Art legal entstehen kann, zeigt das „Calle Libre“-Festival am Samstag noch in Wien.

„Früher waren es die Vandalen, die Kriminellen, die Ausgestoßenen. Heute sind es die angesagten Künstler, die auch auf Ausstellungen und Messen vertreten sind. Es wird jetzt langsam auch als Kunstform akzeptiert“, so Kurator Jakob Kattner gegenüber der ZIB24.

Sie heißen Stinkfish, Mr. Woodland und Ruin, kommen aus allen Teilen der Welt und verwandeln den öffentlichen Raum in Wien in eine riesige Freiluft-Galerie. Ganz legal. Kattner nannte das Festival daher „Calle Libre“, was übersetzt „Freie Straße“ bedeutet.

Blickfang zwischen Werbeplakaten

Das Handwerk bringen sich die Street-Art-Künstler meist selbst bei. Die Techniken sind inspiriert von Comics, aber auch von der klassischen Malerei. Ihre Werke verstehen sie auch als wohltuenden Blickfang in der mit Werbeplakaten vollgepflasterten Stadt.

„Meine Bilder lassen in der Regel immer Spielraum, dass man etwas reininterpretieren kann und sich selbst Ideen und Gedanken dazu macht. Ich denk mir, auf diese Art und Weise bleibt man auch in den Köpfen, dass sich die Leute längere Zeit damit beschäftigen“, so der Künstler Stinkfish.

„Genuss“ statt Schmierereien

Auch bei Hausbesitzern wächst die Akzeptanz Wände gratis zur Verfügung zu stellen. „Die Wand war sehr schlecht, voll Schmierereien. Und jetzt ist es ein Genuss hinzuschauen“, erklärt Ilse Bauer. An ihrem Haus ist nun ein Riesengraffiti zu sehen.

„Es macht die Stadt auf jeden Fall viel bunter und interessanter. Es macht auch mehr Spaß in der Stadt zu spazieren, wenn man überall so kleine Graffitis sehen kann“, meint Festivalbesucherin Nadia Librowicz. Schnell ausgebucht waren die Workshops des Festivals. Wer nicht selbst zur Spraydose greifen will, der kann Street-Art für die eigenen vier Wände noch bis Ende des Monats im MuseumsQuartier erstehen.

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