Ein Kirtag als Wahlkampfbühne

Deftiges Essen, zünftige Musik, frische G’spritzte: Tausende besuchen den Neustifter Kirtag. Einige Wochen vor der Neuauflage der Hofburg-Stichwahl haben sich Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer unters Volk gemischt.

Wo viele Menschen sind, sind traditionell auch Politiker auf der Suche nach Wählern nicht weit. Gekonnte Inszenierung versus betonte Volksnähe: Mit Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer fanden zwei potentielle Präsidenten am Samstag am Neustifter Kirtag ihre Bühne. Es waren Auftritte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, auch in ihrer Wirkung.

Fotos mit einem künftigen Bundespräsidenten

Zumindest Herz für die Wähler wollten sie zeigen. Statt auf große Dialoge und richtige Worte setzten beide Kandidaten in Neustift auf Bilder. Für die Besucher barg dies eine 50:50-Chance. Denn so manches Selfie wurde unter dem Motto geschossen: „Man weiß ja nie, vielleicht kann man einmal sagen: Der ist dann der neue Bundespräsident geworden.“

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 21.8.2016, 19.00 Uhr, ORF2, und dann in tvthek.ORF.at

Eines wurde aber auch sichtbar: Der neuerliche Anlauf für die Hofburg kostet Energie. Das Resümee der beiden Kandidaten am Ende des Kirtagsbesuchs: „Die Leute waren sehr freundlich, haben zugewunken, haben alles Gute gewünscht für die Wahl“, so Norbert Hofer. „Jeder Zuspruch baut einen ja auf“, sagte Alexander Van der Bellen.

Und ist der Weg erst geschafft, liegt die Latte bei vielen Menschen noch immer sehr hoch, oder wie es ein Kirtag-Besucher formulierte: „Der Heinz Fischer war so ein Teddybär-Typ, und das hat den Leuten gefallen. Und das wird auch nicht so schnell wieder kommen, weil sowas gibt es momentan nicht“

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