Ex-Banker Guido Schmidt-Chiari ist tot

Einer der prominentesten Bankmanager der vergangenen Jahrzehnte ist tot. Guido Schmidt-Chiari starb am Sonntag im Alter von 83 Jahren in St. Anton. Schmidt-Chiari war neun Jahre lang Chef der ehemaligen Creditanstalt (CA).

Den Großteil seiner Funktionsperiode als CA-Chef kämpfte Schmidt-Chiari um die Eigenständigkeit des von ihm geführten Instituts. „Das ist meine Bank“: Diesen Belegschaftsslogan trug Guido Nikolaus Schmidt-Chiari bei Protestaktionen mit, als sich die rote Bank Austria 1997 zur Übernahme der schwarzen Creditanstalt (CA) aufmachte. Der Widerstand war zwecklos. Die CA ging in der Bank Austria auf, die Bank Austria ging dann an die deutsche HypoVereinsbank und in der Folge mitsamt ihrer Österreich-Tochter an die Mailänder UniCredit.

Guido Schmidt-Chiari

APA/Herbert Pfarrhofer

Guido Schmidt-Chiari starb im Alter von 83 Jahren

Dieser Bankdeal führte auch zu einer Koalitionskrise und zum Rücktritt von Schmidt-Chiari als CA-Chef. Ein paar Jahre vorher hatte die CA-Spitze unter Schmidt-Chiari schon einmal auch gegen Avancen von Raiffeisen gemauert, damals mit mehr Erfolg. Nun verstarb der letzte Generaldirektor der alten CA kurz vor seinem 84. Geburtstag in St. Anton.

Arbeitete fast 40 Jahre lang in CA

Schmidt-Chiari wurde am 13. September 1932 geboren und wuchs in Vorarlberg auf. 1956 schloss er das Jusstudium an der Universität Wien ab. 1958 begann er - nach Auslandstätigkeiten für heimische Industrieunternehmungen in Übersee und ersten Jahren als Banker in New York - in der Wiener Creditanstalt.

Bankmanager Schmidt-Chiari gestorben

Einer der prominentesten Bankmanager der letzten Jahrzehnte ist tot. Guido Schmidt-Chiari starb im Alter von 83 Jahren in St. Anton.

1971 wurde er in den CA-Vorstand berufen, zehn Jahre später zum Vizechef. 1988 wechselte er als Nachfolger von Ex-Finanzminister Hannes Androsch auf den Chefsessel der damals noch maßgeblich staatlichen Bank. Da weitete die Bank ihren Aktionsradius wieder stark nach Osteuropa aus. Der 29. April 1997 bedeutete für Schmidt-Chiari dann den Abschied von der Spitze der Creditanstalt.

Es war der Abschied des Flaggenträgers einer unabhängigen Creditanstalt von Bord des langjährigen „monetären Flaggschiffs“ der österreichischen Bankenlandschaft. Zu seinen größten Erfolgen in der Bank zählte er die rasch und geglückt aufgebaute Präsenz der CA in den Reformländern, als der „Eiserne Vorhang“ fiel. Schmerzlich waren teure Kreditengagements Anfang der 1990er Jahre. Nach seiner aktiven Bankertätigkeit war der großbürgerliche Finanzmanager Berater - wie schon Jahrzehnte davor unter anderem bei der Industriellenfamilie Turnauer.