Miete für Schulspinde: Ministerium prüft

An mehr und mehr Schulen muss Miete für versperrbare Spinde gezahlt werden. Kosten von 40 Euro pro Schuljahr sind in Wien keine Seltenheit. Das Bildungsministerium prüft nun die Verträge der Schulen mit den privaten Anbietern.

Die Firma Upeco bietet allein an 13 Wiener Schulen ihre Spinde an. Im Akademischen Gymnasium in der Innenstadt macht die Miete für einen großen Spind 39,90 Euro pro Schuljahr aus, im GRG23 in Alterlaa sind es 36,90 Euro.

Spinde

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Viele Eltern müssen für Schulspinde Miete bezahlen

Eine problematische Entwicklung, sagt Elisabeth Rosenberger vom Verband der Elternvereine an den höheren und mittleren Schulen Wiens. „Es gibt immer mehr Firmen, die in diesen Markt hineinwollen. Und das wird natürlich für Eltern, die dann zahlen müssen, ein Problem“, so Rosenberger gegenüber Radio Wien.

Ministerium: „Unsere Juristen sind eingeschaltet“

Laut Bildungsministerium wusste man bisher nichts von den Verträgen mit den Fremdfirmen. Denn eigentlich gebe es ja ein Budget für Mobiliar wie Spinde. „Für den einen oder anderen Schulleiter ist es vielleicht eine Möglichkeit, Kosten in Richtung der Eltern zu schieben“, sagte ein Mitarbeiter im Ministerium.

Bund für höhere Schulen zuständig

Der Bund ist als Schulerhalter für höhere und mittlere Schulen und Bundesschulen wie Gymnasien zuständig.

Das Ministerium will die bestehenden Verträge zwischen Schulen und privaten Anbietern nun prüfen lassen. „Unsere Juristen sind eingeschaltet“, bestätigte ein Sprecherin von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) einen Bericht des „Kurier“. Zudem werde das Ministerium mit den jeweiligen Landesschulräten und dem Wiener Stadtschulrat das Thema klären.

Stadt: Keine Pflichtschulen in Wien betroffen

Betroffen seien in Wien nur höhere und mittlere Schulen sowie Bundesschulen, hieß es aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ). Denn in den Pflichtschulen, für die ja die Stadt zuständig ist, gebe es bei Spinden keine Fremdverträge mit privaten Firmen. „Es zahlen keine Schüler in den Pflichtschulen der Stadt Miete für einen Spind“, hieß es aus dem Büro der Stadträtin.

Doch die Kosten für einen Spind sind nicht der einzige Posten, über den sich Eltern beklagen. Sie kritisierten bereits im Vorjahr Kosten etwa für Skikurse, Kopiergeld und Bücher - mehr dazu in Eltern kritisieren „versteckte Kosten“.

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