Aus für 300 „Leih-Omas“ befürchtet

Der „Omadienst“ des Katholischen Familienverbands der Erzdiözese Wien fürchtet das Aus, weil die jährliche Förderung der Stadt Wien für das kommende Jahr nicht zuerkannt wurde. Laut Stadt sind noch Gespräche geplant.

Die Unterstützung der Stadt beträgt 20.000 Euro pro Jahr. Der Familienverband zeigte sich am Montag vom Förder-Aus überrascht - noch dazu, da man seit 2011 keine Erhöhung mehr beantragt habe. Rund 300 Omas stehen zur Vermittlung bereit. Der 1973 gegründete Dienst schließe Lücken in der Kinderbetreuung, die weder eine Tagesmutter noch ein Kindergarten oder Hort fülle, wurde betont.

Die Großmütter arbeiten auf eigene Rechnung, der Verband lukriert einen Vermittlungsbeitrag. Ansonsten, so hieß es, finanziere man sich durch Spenden oder Mitgliedsbeiträge. Die 20.000 Euro würden jedenfalls fehlen, beteuerte eine Sprecherin. Es gebe zwar Reserven, im schlimmsten Fall müsse man im kommenden Jahr aber die Tätigkeit einstellen.

Kritik von FPÖ und ÖVP

Im Büro der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) wurde auf APA-Anfrage bestätigt, dass dem Verband - im Rahmen einer Neubewertung von Förderungen an Kinderbetreuungseinrichtungen - für das kommende Jahr vorerst eine Absage erteilt worden sei. Es werde aber nun noch Gespräche geben, wurde im Rathaus angekündigt.

Von politischer Seite wurde der drohende Förderstopp massiv kritisiert. Vertreter von ÖVP und FPÖ forderten, den Dienst weiterhin zu unterstützten. Ingrid Korosec, Bundesvorsitzende des Österreichischen Seniorenbundes und Gemeinderätin der Wiener ÖVP, versicherte: „Das ist eine Katastrophe für die betroffenen Familien, die dadurch ihre gewohnte Betreuungsperson verlieren.“

Maximilan Krauss, Bildungssprecher der Wiener FPÖ, zeigte sich ebenfalls erbost: „Das ist ein Skandal, vor allem in Anbetracht der Tatsache, wofür sonst ohne mit der Wimper zu zucken Geld verschwendet wird.“

Link: