Slash setzt auf Zombies und asiatischen Film

Zwischen dem 22. September und 2. Oktober möchte das Slash Filmfestival zum siebenten Mal das Wiener Publikum das Fürchten lehren. Besonders Zombiefans und Freunde des asiatischen Horrorkinos kommen auf ihre Kosten.

Das Slash Filmfestival - auch als größtes österreichisches Festival des Fantastischen Films bekannt - leitet bald wieder die Gruselzeit ein und liefert bei der Eröffnung gleich eine Premiere. „Attack of the Lederhosenzombies“ heißt der gehypte österreichische Gruselfilm, der die Wintersportszene aufs Korn nehmen und die Zuseher gleichzeitig durch Mark und Bein erschüttern will. Infos zu diesem und allen anderen Filmen können seit dieser Woche dem Slash-Programm entnommen werden.

Stargäste Dominik Hartl, Ruggero Deodato, uvm.

„Eigentlich ein Negativ-Wunder, dass noch niemand versucht hat, die monströsen Verhaltensmuster von Alpin-Touristen im Winterwunderland Österreich mit den populären Ausflüssen des Horrorgenres zu kreuzen“, schreibt das Slash Filmfestival. Dominik Hartl erzählt wie ein geldgieriger Hotelier mit Kunstschnee Zombies kreiert und möchte damit dem österreichischen Skizirkus einen Spiegel vorhalten. Im Gartenbaukino wird nach der Premiere mit dem Filmteam bei Apres-Ski-Hüttengaudi-Stimmung gefeiert.

Auch internationale Gäste wurden eingeladen. Ruggero Deodato, der Regisseur des Kultklassikers „Cannibal Holocaust“, präsentiert auf dem Slash Filmfestival sein neuestes Werk „Ballad in Blood“ persönlich. Billy O’Brien wird zur Romanverfilmung "I am not a Serial Killer - mit Christopher Lloyd, den man als Doc Brown aus „Zurück in die Zukunft“ kennt - Stellung beziehen. Auch der Produzent der absurd komischen Horrorkomödie „The Greasy Strangler“, Ant Timpson ist zu Fan-Gesprächen bereit.

I am not a Serial Killer

Slash Filmfestival

Ein Außenseiter wird für die Morde eines übernatürlichen Wesens beschuldigt, „I am not a Serial Killer“ von Billy O’Brien

Auch Trickfilme im Programm

Die meisten der 40 Genrefilme werden zum ersten Mal in Österreich gespielt. Neben amerikanischem Gänsehautkino, wie dem Found-Footage-Schocker „Hangman“ oder die Familientragödie „Trash Fire“ darf auch der asiatische Horrorfilm im Filmcasino auf sich aufmerksam machen. „Seoul Station“ von Yeon Sang-ho beispielsweise ist ein Zombie-Animefilm, der viel über die koreanische Gesellschaftsordnung und die Rolle der Polizei zu sagen hat.

Ein weiterer Trickfilm ist der psychedelische Klassiker „Belladonna of Sadness“ von Eiichi Yamamoto. Er wird vom Slash Filmfestival beschrieben als „eine radikalfeministische, subversive Fantasie, deren ungeheuerliche Kombination von expliziter Sexualität mit Gewalt bis heute nichts von ihrem transgressiven Potenzial verloren hat.“ Mit Wasserfarben gemalte Bilder erzählen die Geschichte einer Bauersfrau, die nach der Vergewaltigung durch einen Adeligen von einem phallusförmigen Dämon heimgesucht wird.

Seoul Station

Slash Filmfestival

Obdachlose werden von der Zombieepidemie zuerst erfasst, die Polizei sieht zunächst weg, „Seoul Station“ von Yeon Sang-ho

Helden mit Down Syndrom

Lustig kann Fantastisches Kino allerdings auch sein. In „Hentai Kamen: The abnormal Crisis“ kämpft ein japanischer Superheld in String Tanga, Netzstrümpfen und Damenhöschen über dem Gesicht gegen Krabbenroboter und andere CGI-Kreaturen. In „Swiss Army Man“ hilft ein untoter Daniel Radcliffe einem gestrandeten Paul Dano die Widrigkeiten einer einsamen Insel zu überlegen indem er explosiv furzt. Und in „Spring Break Zombie Massacre“ sind zwei bionische Burschen mit Down Syndrom die Helden, die die Zombieapokalypse abwenden, bevor sie sich einen Slushie gönnen.

Doch die Highlights des Festivals sind vermutlich „Darling“ und „The Handmaiden“. „Darling“ entsprang dem Geist des Mittzwanzigers und seines Zeichens „Wunderwuzzi des US-Genrefilms“ - wie das Slash Filmfestival ihn beschreibt - Mickey Keaton, der mit „Carnage Park“ gleich zwei Horrorschmankerl serviert. „The Handmaiden“ stammt vom Altmeister Park Chan-wook, der für seinen brutalen Rache-Thriller „Oldboy“ bekannt ist, höchst persönlich. Beide Regisseure gelten unter Genrekinofans als Superstars.

Plakat

Slash Filmfestival

Das verflixte siebente Jahr

Zum siebenten Jubiläum liefert das Slash Filmfestival außerdem ein Indiana Jones-Revival. Gezeigt wird nicht nur der Kultklassiker „Raiders of the Lost Ark“, sondern auch das Fan-Remake „Raiders of the Lost Ark: The Adaptation“ und die Entstehungsgeschichte dazu - die Doku „Raiders!: The Story of the Greatest Fan Film Ever Made“.

Veranstaltungshinweis:

„Slash Filmfestival“, 22. September bis 2. Oktober im Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien. Eröffnung am 22. September, 20.30 Uhr im Gartenbaukino, Parkring 12, 1010 Wien. Kartenvorverkauf startet am 9. September.

Auch beim Kurzfilmwettbewerb „Fantastic Shorts Competition“ gibt es eine Neuerung. Dieses Jahr wird erstmals ein Publikumspreis vergeben. Aus 68 Einreichungen wurden 16 Kurzfilme vorselektiert und treten beim Slash Filmfestival vor Publikum gegeneinander an. „Die gezeigte Bandbreite reicht von Stop-Motion-Gefechten zwischen Obst und Gebäck über einen fröhlich mutierenden Speib-Zeichentrick und eine quietschbunte Onanie-Ode bis hin zur chinesischen Endzeit-Musicalkomödie“, schreibt das Slash Filmfestival.

Auch an einem musikalischen Rahmenprogramm mangelt es dem Festival nicht. So wird das Horrorpublikum beim „/slash Karaoke Inferno“ am 29. September beispielsweise selbst ans Mikrofon gebeten. Abgeschlossen wird das verflixte siebente Jahr am 1. Oktober im burt, der Bar im brut mit Black Palms Orchestra und den DJs Ecektric und Totentanz.

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