950 Bewerber bei Informatik-Aufnahmetest

950 Bewerber sind am Freitagvormittag zum Aufnahmeverfahren für das Informatikstudium an der TU Wien und der Uni Wien in der Messe Wien gekommen. Gerade an der Uni Wien gab es aber mehr Plätze als Bewerber.

Während 650 Personen sich bei dem zweistündigen Test um einen der 581 Plätze an der Technischen Universität Wien bewarben, erschienen zum zeitgleich im Nebenraum stattfindenden Test der Uni Wien weniger Personen als Plätze zur Verfügung stehen: 360 Plätze für das Studienjahr 2016/17 werden vergeben, erschienen sind zur Prüfung allerdings nur 300 Personen.

Ursprünglich hatten sich 400 registriert und das verpflichtende Self-Assessment absolviert. Damit können sich alle Prüfungsteilnehmer fix für das Fach inskribieren. An der Uni Wien wurde heuer in Absprache mit der TU Wien erstmals ein Aufnahmeverfahren für das Informatikstudium eingesetzt - mehr dazu in Erstmals Informatik-Aufnahmeprüfung an TU.

Aufnahmetest Informatik

APA/Georg Hochmuth

950 Bewerber für das Informatikstudium an der TU und der Uni Wien gab es

Studienvertreter: „Falsche Leute aussortiert“

An der TU Wien erschienen zwar ebenfalls deutlich weniger Personen als angemeldet (650 statt 749). Für fast 70 Prüflinge, die beim Test am schwächsten abschneiden, wird es dennoch keinen Studienplatz geben. Rausfallen werden nach Einschätzung von Matthias Fassl, der das Aufnahmeverfahren für die Studienvertretung Informatik beobachtet hat, vor allem jene, die am Stress oder an den sprachlichen Fähigkeiten scheitern.

„Ich glaube jedenfalls nicht, dass man mit einem solchen Test die Eignung für das Informatikstudium abfragen kann. Hier werden die falschen Leute ‚aussortiert‘“, kritisiert er gegenüber der APA. Schon im Vorfeld hatte das Aufnahmeverfahren für Kritik gesorgt - mehr dazu in TU Wien: Kritik an Informatik-Aufnahmetest.

Aufnahmetest Informatik

APA/Georg Hochmuth

Abgefragt werden unter anderem Fachwissen, Sprache und Logik

Fachwissen, Sprachen und Logik abgefragt

Bei der schriftlichen Prüfung wird u.a. Fachwissen aus einem vorgegebenen Prüfungsstoff abgefragt, außerdem das Verständnis von deutsch- und englischsprachigen Fachtexten und allgemein-kognitive Kompetenzen der Bewerber, vor allem formal-analytisches und logisch-schlussfolgerndes Denken. Laut Informatik-Fakultät der TU Wien ist das von den beiden Unis gemeinsam durchgeführte Aufnahmeverfahren so gestaltet, dass weder Frauen noch bestimmte Schultypen benachteiligt werden.

Die Möglichkeit, Informatik-Studienplätze zu begrenzen, wurde zwar erst im Vorjahr von den Regierungsparteien bis 2021 verlängert, war allerdings zuletzt politisch umstritten. Angesichts des großen Bedarfs der Wirtschaft nach Informatikern sei die Beschränkung - konkret an der TU Wien - „nicht akzeptabel“, hatte Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) erklärt.

Tests auch für Psychologie und Pharmazie

Neben Informatik haben in dieser Woche auch die Aufnahmeverfahren für Biologie, Pharmazie, Psychologie und Publizistik stattgefunden. An der Uni Wien gab es nach vorläufigen Zahlen nur in Psychologie und Pharmazie mehr Prüfungsantritte als Plätze, in Biologie können sich damit alle Prüfungsteilnehmer einschreiben. Für Publizistik gab es von Anfang an weniger Anmeldungen als Plätze.

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