Längere Markt-Öffnungszeiten unattraktiv
Der Meidlinger Markt gilt seit einiger Zeit als Paradebeispiel einer positiven Marktentwicklung. Gastronomiebetreiber und neue Händler siedelten sich dort an und belebten den einst desolaten Markt. Seit Mai wurde vom Marktamt ausprobiert, ob der Meidlinger Markt und der Schwendermarkt längere Öffnungszeiten bis 21.00 Uhr mit Leben füllen können.
Ein Lokalaugenschein zeigt aber, dass um 20.00 Uhr fast alle Stände am Markt geschlossen haben. Nur die Gastronomiebetriebe sind gut besucht. Die verlängerten Öffnungszeiten nutzt kaum jemand, denn die meisten Standbetreiber arbeiten alleine. Sie würden eine zusätzliche Hilfskraft benötigen, doch das zahlt sich nicht aus. „Irgendwie zahlt sich das nicht aus. Das sieht man schon bei dem Markt. Es ist ruhiger nach 18.00 Uhr“, sagte ein Fleischhändler gegenüber „Wien heute“.
Kritik an Marktamt
Ein Bierspezialitäten-Geschäft nebenan hat hingegen länger offen. Der Betreiber hat die verlängerten Öffnungszeiten bei den Ämtern angeregt und in der Probezeit seit Mai auch genützt und gute Erfahrungen damit gemacht.
Doch kontrolliert oder nachgefragt hat vom Marktamt seinen Angaben zufolge niemand. „Ich habe jetzt vier Monate von Dienstag bis Samstag wie immer offen gehabt. Jeden Tag die Öffnungszeiten bis 21.00 Uhr ausgenutzt. Es gab weder eine Befragung eine Evaluierung weder noch irgendeine Art von Kontrolle“, so Alexander Fitz.
ORF
Um 20.00 Uhr sind fast alle Stände geschlossen
Der Betreiber des Craft-Beer-Standes leistet sich eine Hilfskraft um längere Öffnungszeiten zu schaffen. Am anderen Versuchsort, am Schwendermarkt, ist die Situation ähnlich. Bereits um 19.00 Uhr packt der allerletzte Standbetreiber zusammen. Auch hier im 15. Bezirk sind die längeren Öffnungszeiten unrentabel.
Der Probelauf mit den verlängerten Öffnungszeiten scheint vorerst kein großer Erfolg zu sein. Die Experten des Marktamtes wollen jedenfalls prüfen, wie die längeren Öffnungszeiten ankommen. Ein Ergebnis soll es in einigen Wochen geben. Sollte die Evaluierung positiv ausfallen, könnten die anderen 24 Wiener Märkte nachziehen.