Neues Schuljahr mit weniger Flüchtlingsklassen

Für 225.000 Schülerinnen und Schüler in Wien hat das neue Schuljahr begonnen. Die Zahl der Flüchtlingsklassen wurde reduziert, Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky wünscht sich mehr Unterstützung bei Sprachlehrern.

„Wien hat große Herausforderungen, so wie jeder Ballungsraum, und für diese Herausforderungen hätten wir gerne mehr Unterstützung zum Beispiel bei den Sprachlehrerinnen und Sprachlehrern“, so Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky gegenüber „Wien heute“, "in einer Wiener Schulklasse ist die ganze Gesellschaft versammelt. Da gibt es Kinder, die besonders Unterstützung brauchen zum Beispiel beim Sprache lernen. Und wenn in einer Klasse viele solche Herausforderungen sind, dann braucht ein Lehrer auch mehr Unterstützung.

Kinder am ersten Schultag

ORF

Für 225.000 Schülerinnen und Schüler war heute Schulbeginn

Weniger Flüchtlingsklassen vorgesehen

In Wien werden im neuen Schuljahr laut Stadtschulrat etwa 3.500 Flüchtlingskinder unterrichtet, in ganz Österreich werden es rund 14.200 sein. Im vergangenen Schuljahr besuchten 3.200 Flüchtlingskinder in Wien eine Schule, nun sind weniger Flüchtlingsklassen vorgesehen - mehr dazu in Weniger Flüchtlingsklassen (wien.ORF.at; 29.8.2016).

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 5.9.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

„Wir haben jetzt schon ein Jahr Erfahrung. 3.500 Flüchtlingskinder sind in Wiener Pflichtschulen, also in Volksschulen und NMSn. Und in aller Regel, wir reden von weit über 90 Prozent, in einer normalen Klasse. Die werden zusätzlich mehrfach pro Woche gefördert. Beim Sprachenlernen, beim Ankommen in Wien und bei der Alphabetisiererung“, meinte Czernohorszky.

Ziffernnoten erst ab der vierten Volksschule

In Wien arbeiteten bereits mehr als 250 Volksschulen mit verbaler Benotung. In ganz Österreich wurde schon bisher an rund 2.000 der über 3.000 Volksschulen auf Noten verzichtet, dafür war allerdings ein Schulversuch notwendig. Zukünftig soll im Klassenforum über die Art der Beurteilung abgestimmt werden. Eine einfache Mehrheit genügt, bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme der Klassenlehrerin oder des Klassenlehrers - mehr dazu in Langsamer Abschied vom Notensystem (news.ORF.at).

Wahlfreiheit bei Schulplatz

Für die Eltern gibt es ab dem neuen Schuljahr bei der Suche nach einem Schulplatz mehr Wahlfreiheit. Für ältere Schüler gilt statt der bisher neun Jahre dauernden Schulpflicht eine Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr.

Die Jugendlichen müssen also bis zur Vollendung ihres 18. Lebensjahres eine Schule besuchen oder eine Lehre oder sonstige Ausbildung absolvieren. Wenn nicht, drohen den Erziehungsberechtigten Strafen bis 500 Euro.

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Radio Wien-Reporter Hadschi Bankhofer zum Schulbeginn vor einer Schule in Hietzing

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