Ältestes Kino kämpft weiter um Überleben

Die Herbstsaison in Wiens ältestem Kino, den Breitenseer Lichtspielen, hat begonnen. Besitzerin Anna Nitsch-Fitz sorgt sich aber weiter um die Zukunft, die Zahl der Besucher ging im Frühjahr zurück.

„Ich habe rund 350 Besucher im Monat gehabt, in letzter Zeit waren es nur bis zu 150. Mir ist wirklich nichts mehr zum Essen geblieben“, schilderte Nitsch-Fitz gegenüber „Wien heute“ die Lage. Finanziert werden die Lichtspiele überwiegend von ihrer Privatpension, schon im Frühjahr war die Lage angepsannt - mehr dazu in - Nur zwei Besucher in Wiens ältestem Kino (wien.ORF.at; 31.3.2016).

Nun hat die Herbstsaison begonnen, „obwohl ich eigentlich nicht mehr daran geglaubt habe“, wie es auf der Homepage heißt. Das Programm bietet im Herbst Klassiker von Laurel und Hardy oder „Der Schatz im Silbersee“. Mehrere Stummfilme mit Live-Klavierbegleitung werden gezeigt, darunter „Die Zunge des Zorro“ aus dem Jahr 1920 am nächsten Freitag als Benefizvorstellung.

Breitenseer Lichtspiele

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Die Breitenseer Lichtspiele kämpfen weiter ums Überleben

Lichtspiele als Kinomuseum

„Ich habe mich die ganzen Jahre bemüht, das Kino so zu erhalten, wie es anno dazumal war. So ist die Bestuhlung aus dem Jahr 1909, ich habe sie von einem Kunsttischler richten lassen. Ich wollte ein Kinomuseum erhalten, damit die Leute sehen, wie Kino damals war“, so Anna Nitsch-Fitz gegenüber „Wien heute“.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 11.9.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

Die Besucher honorieren das auch. „Es ist zwar alt, die Sitze sind gewöhnungsbeddürfitg, aber es ist sehr schön“ und „Es ist ein Flair von früher, das man kaum mehr findet“ lauteten Kommentare. Eine Schließung wäre für Kinovorführer Josef „der Lauf der Zeit, aber schade. Es ist mein Leben“. Anna Nitsch-Fitz glaubt, eine Schließung „nicht lang zu überleben. Das wäre eine Katastrophe“. Deshalb will sie etwa Gespräche mit der Viennale führen, eine Zusammenarbeit würde helfen, sagt Nitsch-Fitz.

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