Berufsinformations-Messe für Arbeitssuchende

Immer mehr Wiener sind von Arbeitslosigkeit betroffen: Fast 125.000 im August, weitere 25.000 sind in Schulungen. Bei einer Messe des AMS erhalten Arbeitssuchende noch heute Tipps und Informationen zu Weiterbildungen.

Das Berufsausbildungszentrum des BFI in der Engerthstraße in der Brigittenau ist noch am Mittwoch zum Messezentrum für Arbeitssuchende umfunktioniert. Wie auf vielen Messen sind auch hier viele Besucher, die allerdings nicht zum Vergnügen gekommen sind, sondern aus persönlicher Not, der Arbeitslosigkeit. Die Gründe dafür sind häufig das Alter oder fehlende Ausbildung.

Qualifizierungsmeile AMS

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Viele vor allem junge Menschen kommen zur Qualifizierungsmesse

Hälfte der Arbeitslosen nur mit Pflichtschulabschluss

Über vier Etagen erstreckt sich das Angebot dieser Messe, die den Namen Qualifizierungsmeile trägt. Profis vom AMS und eine ganze Reihe von Bildungseinrichtungen bieten Beratung, wie man einen Lehrabschluss nachholen kann und seine Chancen am Arbeitsmarkt damit enorm verbessert, erklärt auch Petra Draxl, Geschäftsführerin des AMS Wien: „Aktuell ist es so, dass 50 Prozent der arbeitslosen Menschen nur einen Pflichtschulabschluss mitbringen. Die sind vier Mal stärker gefährdet arbeitslos zu sein und zu bleiben, als jene, die eine höhere Ausbildung haben.“

Unterstützung bei beruflicher Weiterbildung gibt es in Wien auch in finanzieller Form durch den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfond (WAFF). „Wir zahlen bis zu 3.000 Euro dazu, wenn jemand eine berufliche Weiterbildung macht, die ihm natürlich auch Geld kostet. Da wollen wir ein Stück auch mit Geld der Stadt Wien beitragen“, so Fritz Meißl, Geschäftsführer WAFF.

Qualifizierungsmeile AMS

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Geboten werden Informationen zu Weiterbildungen

Brauner will 150 bis 200 zusätzliche AMS-Mitarbeiter

Die Messe lockt besonders viele Jugendliche an. Deswegen gibt es ein spezielles Angebot am Ausbildungssektor für sie. Bei Jugendwerkstatt des BFI können sich Jugendliche beruflich orientieren. Katharina Janousek von der Jugendwerkstatt beschreibt die Arbeit: „Zu uns kommen Jugendliche und dürfen sich drei bis vier Werkstätten aussuchen. Wir suchen dann am ersten Arbeitsmarkt bzw. bei überbetrieblichen Maßnahmen eine Lehrstelle.“

Die Hauptanlaufstelle für alle Jobsuchenden, das AMS, ist auch auf der Informationsmesse stark frequentiert. Österreichweit soll das AMS vom Sozialministerium demnächst um 400 Mitarbeiter aufgestockt werden. „Ich denke es ist jedenfalls notwendig, 150 bis 200 von diesen nach Wien zu schicken, denn natürlich in der Metropole ist die Arbeitsmarktsituation immer angespannt“, so Stadträtin Renate Brauner (SPÖ).