Interkulturelle Teams unterstützen Lehrer
In der 3B in der Volksschule Rötzergasse in Hernals sitzen neben unbeschwerten Kindern aus Österreich auch einzelne, die ihre bisherige Kindheit im Krieg verbracht haben. Sie brauchen daher häufig zusätzliche Hilfe, die kommt für die Flüchtlingskinder einmal in der Woche von einem Sozialarbeiter, einer Psychologin und einer Sozialpädagogin des mobilen interkulturellen Teams. Das ist eines von insgesamt sechs Teams, die vom Bildungsministerium in Wiener Schulen entsandt werden.
ORF
Pädagogin: „Sind an Tagesablauf nicht gewöhnt“
Sie sollen die Flüchtlingskinder unterstützen und für die Lehrerinnen und Lehrer als Entlastung dienen. Sahar Haridy ist Sozialpädagogin im Team, sie beschreibt die Schwierigkeiten: „Manche Kinder waren nie in der Schule, das bedeutet, dass sie Regeln nicht kennen und auch Lernen und einen solchen Tagesablauf sind sie nicht gewöhnt. Wir versuchen dabei zu helfen, weil die Lehrer mit dieser Kinderanzahl nicht alles alleine schaffen.“
Neben unmittelbarer Unterstützung im Unterricht, fördern die Zusatzbetreuer je nach Bedarf die Flüchtlingskinder auch in Kleingruppen. Sozialarbeiter Michael Tretter erklärt: „Was merkbar ist, dass die Konzentrationsspanne von den Kindern kürzer ist, also das ist so ein Prozess der sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.“ Insgesamt rund 40 Schulen in Wien haben Bedarf an Unterstützungspersonal angemeldet und bekommen es auch, einmal in der Woche einen Vormittag lang.
ORF
Direktorin: „Für die Kinder zu wenig“
Für Direktorin Gerlinde Holzinger ist das nicht genug: „Es ist eine gute Unterstützung und wir sind froh, dass wir diese Unterstützung haben, weil es sonst für die Lehrerinnen in den Klassen fast nicht machbar ist. Aber für die Kinder ist das natürlich zu wenig.“ Wenn notwendig gibt es psychologische Betreuung im kleinen Rahmen. Aber eben nicht für alle in allen Schulen.
Schulpsychologin Brigitta Srncik vom Wiener Stadtschulrat erklärt die Vorgehensweise: „Jetzt ist einmal Ziel besonders Schulen zu unterstützen, die mit einer größeren Anzahl von Flüchtlingskindern arbeiten, aber wir haben auch Meldungen von Schulleiterinnen und –leitern bekommen, wo einzelne Flüchtlingskinder auffallen in ihrem Verhalten und hier konnten wir auch Unterstützung anbieten."