U-Bahn: Strom aus Bremsenergie

In einem einjährigen Pilotprojekt soll in der U2-Haltestelle Hardeggasse aus der Bremsenergie Strom gewonnen werden. Dieser soll anschließend für Rolltreppen, Aufzüge und Beleuchtung genutzt werden.

U-Bahn-Züge als Minikraftwerke: Die Wiener Linien wollen ihre Stationen künftig auch mit ihren eigenen Fahrzeugen versorgen. Dazu startet in Kürze ein Pilotprojekt in der U2-Station Hardeggasse. Konkret soll die Bremsenergie der Züge so umgewandelt werden, dass sie für den Betrieb von Rolltreppen und Aufzügen sowie die Beleuchtung verwendet werden kann. Ziel ist die Einsparung des Energieverbrauchs.

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Die Bremsenergie soll Rolltreppen, Aufzüge und Beleuchtung betreiben

Einspeisung von Strom innerhalb von fünf Stationen

„Unsere Schienenfahrzeuge können schon heute Bremsenergie zurück ins Netz speisen“, informierte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer am Montag in einer Aussendung. Aktuell sei es aber nur möglich, diesen Gleichstrom für das Anfahren des Folgezugs zu verwenden. Ist keiner in der Nähe, kann der Strom nicht weiter eingesetzt werden. Die Stationen der Wiener Linien werden durch ein eigenes Stromnetz betrieben.

Die neue Testanlage macht nun die Umwandlung in Wechselstrom, mit dem die Stationsversorgung läuft, möglich. Wobei nicht nur die Energie der in die Hardeggasse einfahrenden Züge genutzt werden kann. Das System ermögliche die Einspeisung innerhalb von rund fünf Stationen, sagte eine Wiener-Linien-Sprecherin. Wie groß die Reichweite genau ist, will man im Zuge des Pilotprojekts herausfinden - und damit verbunden das Energiepotenzial, das man durch eine Anlage gewinnen kann.

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Badner Bahn hat Interesse

Die Testphase beginnt Mitte Oktober und läuft rund ein Jahr lang. Nicht zuletzt von den Resultaten hängt ab, ob das System weiter ausgerollt wird. Auch die Badner Bahn hat Interesse an dem Energiesparprojekt, das von den Wiener Stadtwerken gefördert wird.

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