Game City lockt mit virtueller Realität

Am Wochenende strömen wieder rund 80.000 Besucher in das Wiener Rathaus zur Game City um sich über die neuesten Videospieltrends zu informieren. Dieses Jahr dreht sich alles um Virtual Reality und das zehnjährige Jubiläum.

Das Rathaus gilt seit zehn Jahren mit der Game City als Treffpunkt für Videospielinteressierte. Mittlerweile ist es der größte Event im Rathaus, eine Abkehr von diesem Veranstaltungsort steht nicht zur Diskussion, wie Veranstalter Paul Pitzer von wienXtra erklärt: „Das Rathaus als Veranstaltungsort steht auch deshalb nicht zur Diskussion, weil wir an einem anderen Ort keinen freien Eintritt bieten könnten - und das wollen wir unbedingt durchziehen.“ Das Rathaus als Veranstaltungsort ist ein internationales Highlight für die Branchenvertreter.

Game City

Andreas Tischler

Das Rathaus als Kulisse ist bei Videospielveranstaltungen einzigartig

Gestartet als Reaktion auf „Killerspiel-Debatte“

Seit der ersten Veranstaltung im Jahr 2007 mit 25.000 Besuchern hat sich einiges geändert, so Pitzer: „Da hat sich jedenfalls geändert, dass die Gamingszene in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.“ Als Indiz wertet er, dass Videospielstudios mittlerweile mehr Umsatz machen als Hollywood-Produktionsfirmen. Außerdem war das Publikum vor zehn Jahren noch überwiegend jung. Heute würde das Durchschnittsalter bei 31 Jahren liegen, erklärt Pitzer. In der Zielgruppe unter 18 Jahren wären nur 30 Prozent Gamer.

Veranstaltungshinweis

Game City, 23. September, 9.00-18.00 Uhr und 24. & 25. September, 10.00 - 19.00 Uhr, Rathaus Wien

Gestartet wurde die Veranstaltung als Reaktion auf die „Killerspiel-Debatte“ in Deutschland, nach dem Amoklauf an einer Schule in Emsdetten. Deswegen verstehen die Veranstalter die Game City bis heute explizit als Infoveranstaltung für Eltern und Verwandte. Eine Säule ist daher jedes Jahr die wienXtra-Kinderzone, wo sich Eltern informieren können und Kinder bis zwölf Erfahrungen mit gewaltfreien Spielen sammeln können.

Game City

Andreas Tischler

Dieses Jahr werden über 80.000 Besucher an drei Tagen erwartet

Weiterverwertung von Videospielinhalten

Einen zweiten Pfeiler der Game City stellt die Fachtagung F.R.O.G. (Future and Reality of Games) dar. Diese widmet sich dem Thema „Beyond Gameplay - Game cultures and game practices“. Anlass dafür ist, dass Spiele häufig remediatisiert werden. Sie werden in Filmen verarbeitet (Need for Speed, Halo, etc.), Symphonieorchester nehmen Musik von berühmten Spielen in ihr Repertoire auf und andere Branchen, wie Kleidungsindustrie, Spielzeughersteller, Bücherverlage, bedienen sich der Inhalte von Computerspielen.

Es existieren viele Praktiken rund um Spiele, die sich nicht auf einen Konsum der Software reduzieren lassen. Anhand der Beispiele E-Sport, Themen-Bars und ‘Let’s play’-Videos wird ersichtlich, dass ein Publikum jenseits der Mensch-Computer-Interaktion adressiert wird. Diesem Bereich widmet sich die Game City auch in ihrer „Langen Nacht“. Am Freitag ab 19 Uhr öffnet die Veranstaltung erneut ihre Pforten, um 20.30 Uhr messen sich E-Sportler in einem Turnier auf der Hauptbühne im Online-Spiel „Overwatch“ messen.

Game City

Andreas Tischler

Sony präsentiert kurz vor dem Verkaufsstart ihr VR-Angebot „PlayStation VR“

Fokus auf Virtual Reality

Der größte Bereich stellt allerdings die Ausstellerzone dar. Hier zeigen nationale und internationale Software- und Hardwareentwickler ihre neuesten Produkte. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen jedoch manche großen Namen, Microsoft und Electronic Arts (EA) verzichten dieses Jahr auf eine Teilnahme. Ein großer Fokus liegt auf Virtual Reality (VR), also das hautnahe Erleben von Videospielen durch spezielle Brillensysteme.

Sony kommt mit ihrer Technologie „PlayStation VR“, die im Oktober auf den Markt kommt und in Wien vorab auszuprobieren ist. Dafür kommt Sony mit drei VR-Spielen. Außerdem präsentieren sie das im kommenden Jahr erscheinende Rennspiel „Gran Turismo Sport“, das mit realgetreuer Optik besticht. „Wir freuen uns mit der PlayStation auch heuer auf der Game City in Wien präsent zu sein. Neben einer Fülle an Blockbuster-Games für die PlayStation 4, haben wir für die österreichischen KonsumentInnen mit PlayStation VR auch die Zukunft des Gamings im Gepäck“, so Florian Mahr, Marketing Manager PlayStation Österreich.

Game City im Rathaus

Es ist ein Pflichttermin für Fans von Computerspielen: Die Game City im Rathaus. Neue Computerspiele können getestet werden. Auch neue Trends wie Virtual-Reality-Brillen.

Nosulus Rift liefert Geruchs-Highlight

Auch das Entwicklerstudio Ubisoft ist wieder vor Ort: „Wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue bei der Game City dabei zu sein und im Wiener Rathaus eine ganz besondere Atmosphäre vorzufinden im Vergleich zu einem gewöhnlichen Messegelände. Dieses Jahr können wir gleich sieben Spiele herzeigen, darunter die beiden Virtual Reality Titel Eagle Flight und Star Trek Bridge Crew.“, so Eugen Knippel, der Senior Marketing Manager von Ubisoft Österreich. Ein spezielles Highlight stellt aber Nosulus Rift dar, mit dem man das Spiel „South Park: The Fractured but Whole“ besonders geruchsintensiv erleben kann.

Als dritter großer Aussteller ist der Konsolenhersteller Nintendo vor Ort und bringt die Publikumslieblinge Mario, Luigi und Co. Der Hauptaugenmerk liegt auf Klassikern wie Mario Kart und Super Smash Bros., wo es auch Turniere geben wird. Neben den großen Ausstellern sind aber auch viele Indie-Studios vor Ort. Die Game City ist bis Sonntag bei freiem Eintritt geöffnet.

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