Ärztekammer kommt doch zu Wehsely-Treffen

Die Wiener Ärztekammer nimmt nun doch an einem Treffen mit Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) teil. Wehsely lud nun doch die Gebietskrankenkasse ein, von einem Gipfel will die Ärztekammer jedoch nicht sprechen.

Die Wiener Ärztekammer nimmt nun doch am morgigen Treffen mit Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) teil. Grund ist, dass die Stadträtin auch die Wiener Gebietskrankenkasse zu der Begegnung geladen hat.

Von einem Gipfel wollte Kammerpräsident Thomas Szekeres freilich nicht sprechen. Denn dieser sei nicht innerhalb eines Tages vorzubereiten. Man könne morgen lediglich einen Fahrplan zu einem künftigen Gipfel festlegen. Als Themen für die morgige Besprechung erwartet Szekeres die von Wehsely vorgegebenen Bereiche wie Haus-und Kinderärzte, Primärversorgungszentren, die Planung des niedergelassenen Bereichs, die Lehrpraxisfinanzierung, der Ärztefunkdienst sowie die strittigen Ambulatorien.

Ärztekammer fordert Gesundheitsgipfel

Für einen Gipfel fordert die Ärztekammer, dass auch dort die Sozialversicherungsträger - insbesondere die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) - teilnehmen. Dabei könnten alle Baustellen im angestellten als auch im niedergelassenen Bereich gemeinsam bearbeitet werden, wurde in der Aussendung der Vorteil hervorgehoben.

„Wir wollen konstruktiv über Lösungen sprechen“, versicherte Kammer-Vizepräsident Johannes Steinhart. Doch das könne man nur, „wenn auch die Wiener Gebietskrankenkasse mit am Tisch sitzt“. Und Szekeres versicherte abschließend: Man sei für Gespräche immer bereit - aber nur in einem konsensorientierten Diskussionsklima.

Wehsely bittet zum Gesundheitsgipfel

Den Ärger der Ärzte kann die Stadträtin nicht ganz nachvollziehen. Sie ortet darin vielmehr ein „Scheinargument“ der Ärztekammer. Denn ihre Position sei seit einem dreiviertel Jahr bekannt. Unverständnis zeigte die Stadträtin für die vorübergehende Art der Absage - diese sei nämlich via Aussendung erfolgt. „Das Muster ist immer dasselbe“, ärgerte sie sich. Offensichtlich gebe es in der Kammer „wesentliche Kräfte“, die Politik machen wollen, aber an „keine sachdienlichen Lösungen wollen“.

Streit um Veto-Möglichkeit der Kammer

Der jüngste Streitpunkt, der zur Absage führte: Wehsely hatte am Wochenende angekündigt, die Veto-Möglichkeit der Ärztekammer abschaffen zu wollen, um zu verhindern, dass die Kammer gegen die Gründung eines Ambulatoriums Einspruch erhebt, obwohl die Stadt dringenden Bedarf sieht - mehr dazu in Wehsely: Ärztekammer verhindert Versorgung.

Für die Ärztekammer ist dieses Ansinnen demokratiepolitisch äußerst bedenklich, wie es in der Aussendung hieß. Die „Angriffe“ des vergangenen Wochenendes würden „die beiden Lager in Bezug auf ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis nun wieder meilenweit zurückwerfen“.

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