Bank Austria: Nach 25 Jahren zurück zu Wurzeln

Die Bank Austria entstand vor 25 Jahren aus der Fusion von Zentralsparkasse und Länderbank und war zeitweise die größte Bank Österreichs. Mit dem Verlust des Osteuropageschäftes Ende 2016 kehrt die Bank zu ihren Wurzeln zurück.

Durch die bereits von den Aufsichtsbehörden genehmigte Abspaltung des Osteuropa-Netzwerkes an ihre italienische Konzernmutter UniCredit wird die Bank Austria 25 Jahre nach ihrer Gründung wieder auf ihr Österreich-Geschäft zurückgestutzt. Aus der damaligen Nummer eins wird so die aktuelle Nummer drei der heimischen Großbanken. Als Einzelinstitut bleibt die Bank Austria jedoch vor der Erste Group Bank klar auf dem ersten Platz.

Chronologie Bank Austria

APA/Martin Hirsch

Nur mehr 124 Filialen Ende 2017

Im Gründungsjahr 1991 war die Bank Austria mit einer Bilanzsumme von umgerechnet gut 37 Milliarden Euro noch die größte österreichische Bankengruppe. Sie beschäftigte im Inland rund 9.400 Mitarbeiter und verfügte über 360 Zweigstellen. Ende Juni dieses Jahres waren von den etwa 35.000 Konzernmitarbeitern nur mehr 6.739 in Österreich beschäftigt - also um etwa 2.700 weniger als bei der Gründung. Die Zahl der Bankfilialen hat sich auf 171 mehr als halbiert, bis Ende des kommenden Jahres sollen es zudem nur mehr 124 Filialen sein. Daneben gibt es eine sogenannte „Online-Filiale“ mit Beratern.

Das Geschäftsjahr 2015 bilanzierte die Bank Austria mit einer Bilanzsumme von rund 194 Mrd. Euro. Nach der Abspaltung des Ostnetzwerkes dürften davon nur mehr 106 Mrd. Euro übrig bleiben - mehr dazu in Bank Austria: Ost-Abspaltung fix. Die höchste Bilanzsumme wies per Ende 2015 die Erste Group Bank mit rund 200 Mrd. Euro auf. Die beiden unmittelbar vor ihrer Fusion stehenden Finanzinstitute Raiffeisen Zentralbank (RZB) und Raiffeisenbank International (RBI) kommen zusammen auf rund 138 Mrd. Euro. Nach der Bank Austria folgt mit Abstand auf Platz vier die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) mit 37 Mrd. Euro.

Fusion bereits 1988 angedacht

Abgesegnet wurde die Fusion der Zentralsparkasse (Z) mit der Länderbank von deren Eigentümern am 26. September 1991. Am 5. Oktober 1991 erfolgte die Eintragung als „Bank Austria“ ins Firmenbuch. Neues Symbol wurde die rote „Welle“, die die alte orange „Z-Kugel“ und das grün-weiße Länderbank-Quadrat ablöste. Als Ziel der Fusion, die bereits seit 1988 angedacht wurde, nannte der damalige Generaldirektor Rene Alfons Haiden unter anderem bereits „eine wichtige Funktion in den Nachbarländern“. Aufsichtsratspräsident der neuen Großbank wurde der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk.

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