Frau erstochen: Verdächtiger gefunden

Nach dem Mord an einer 53-jährigen Frau in Wien-Favoriten hat die Polizei nun ihren tatverdächtigen Lebensgefährten gefunden. Der 47-Jährige dürfte eine Überdosis Drogen oder Medikamente genommen haben, er liegt im Spital.

Anrainer hätten den Wiener bereits am Dienstag gegen 10.00 Uhr reglos in einem Innenhof in der Herthergasse in Wien-Meidling gefunden, so Polizeisprecher Roman Hahslinger. Er sei nicht ansprechbar gewesen und in ein Spital gebracht worden. „Einer der Mitarbeiter im Spital hat ihn dann am Mittwoch aufgrund von Zeitungsfotos wiedererkannt“, sagte Hahslinger. Gegen 22.30 Uhr wurde die Polizei verständigt.

Innenhof in Herthergasse

ORF

Anrainer fanden den Mann reglos in diesem Innenhof

Der Mann ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Wovon er eine Überdosis konsumiert hat - Drogen, Medikamente, Alkohol -, war vorerst noch unklar. Jedenfalls wurde ihm Blut abgenommen, um das herauszufinden. „Wir rechnen schon damit, dass wir ihn diese Woche noch befragen können“, sagte Hahslinger. Derzeit befinde sich der Mann „in einem komatösen Zustand“.

Kein Unbekannter für Krankenhaus

Für das Krankenhaus war er kein Unbekannter, der Mann hatte einen Führerschein bei sich. Warum fand ihn die Polizei also nicht früher? Wird jemand als abgängig gemeldet, werden im Zuge der Ermittlungen routinemäßig Spitäler durchgerufen, berichtete Hahslinger: „Bei Personen, nach denen gefahndet wird, ist es die Ausnahme, dass sich die Polizei an das Spital wendet.“ Jedenfalls hätten Krankenhäuser keinen Zugang zur Fahndungsdatenbank der Polizei.

Tat möglicherweise geplant

Der Wiener wird verdächtigt, seine Lebensgefährtin erstochen zu haben. Gefunden wurde die Tote Dienstagfrüh von ihrer Mutter und der Mutter ihres Lebensgefährten in dessen Wohnung in der Laxenburger Straße in Wien-Favoriten - mehr dazu in Mordverdächtiger weiter flüchtig. Laut Obduktion war die Frau nach mehreren tiefen Messerstichen verblutet - mehr dazu in Obduktion: 53-jährige Frau verblutete.

Sowohl die Tat als auch seinen möglichen Suizidversuch könnte der Mann geplant haben. Am Montag hatte er seinen Hund zu seiner Mutter gegeben. „Sie hat gesagt, dass er das normal nie gemacht hat“, sagte Hahslinger. Warum und wie der Mann in die Wohnhausanlage in Wien-Meidling kam, blieb vorerst unklar. Abschiedsbrief hinterließ der Verdächtige keinen.

Handy in Wasserkübel gefunden

Bereits Montagnachmittag war der Wiener für seine Mutter nicht mehr telefonisch erreichbar gewesen. Die Kriminalisten fanden schließlich das Handy des Mannes in einem Wasserkübel in seiner Wohnung. Weil sie sich Sorgen machte, informierte seine Mutter auch die Mutter der Lebensgefährtin, gemeinsam öffneten sie die Wohnung.

Mord in Favoriten: Verdächtiger gefunden

Nach dem Mord an einer 53-Jährigen wurde ein Mann regungslos in einer Wohnanlage gefunden. Erst im Spital stellte sich heraus, wer er war.

Die Frau und der Verdächtige waren seit 13 Jahren ein Paar. Laut Zeugenaussagen soll das Paar eine On-off-Beziehung geführt haben. Zum Tatzeitpunkt sollen die beiden jedoch getrennt gewesen sein. Der Mann hat eine Ex-Frau und mit ihr eine 22-jährige Tochter.