AUA stockt Flotte auf

Die Flotte der Austrian Airlines (AUA) bekommt Zuwachs. Die Fluglinie mietet drei zusätzliche Flugzeuge an, zudem wird sie fünf Air-Berlin-Maschinen betreiben. Ab Herbst testet die AUA außerdem Internet auf Mittelstreckenflügen.

Eine Boeing 777 für die Langstrecke und zwei Airbus A320 werden für jeweils rund acht Jahre zur Flotte dazukommen, teilte die AUA-Chef Kratky am Donnerstag mit. Die Boeing 777 soll ab dem Frühjahr 2018 zur Verfügung stehen, die A320 werden schon ab Herbst vor allem die Verbindungen nach Deutschland übernehmen. Die Strecke Wien-München wird künftig ausschließlich von der AUA betrieben. Zusätzliche Verbindungen sind dadurch aber nicht vorgesehen.

Air-Berlin-Maschinen werden umlackiert

Außerdem werden aus dem am Mittwoch, bekanntgegebenen Deal zwischen Air Berlin und der AUA-Mutter Lufthansa fünf Maschinen inklusive Personal in Wien stationiert - mehr dazu in news.ORF.at. Sie werden in Lackierung und Ausstattung im AUA-Design gestaltet, sagte Kratky. Die Maschinen kommen im ersten Halbjahr 2017 nach Wien.

Air-Berlin-Flugzeug

APA/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen

Die Air-Berlin-Maschinen werden inklusive Personal übernommen

Allerdings ist noch offen, welche Destinationen damit dann angeflogen werden und wie die finanziellen Konditionen genau aussehen. Der AUA-Vorstand will sich zunächst anschauen, wie die Konkurrenz auf die Halbierung der Air Berlin reagiert. Weder ist derzeit klar, wie stark Air Berlin bzw. ihre österreichische Tochter Niki Österreich-Strecken streicht, noch ist absehbar, ob andere Konkurrenten in die Lücke stoßen.

Test für Internet auf Mittelstrecke ab Herbst

Gleichzeitig gab die AUA bekannt, dass Internet bei den Mittelstrecke-Flugzeugen im Herbst getestet und bei entsprechender Annahme durch die Kunden bis Mitte 2017 in allen 31 Mittelstrecke-Flugzeugen eingebaut werde. Die Kosten dafür sind noch offen. Telefonieren an Bord wird aber nicht erlaubt. Außerdem wird im Winterflugplan eine Verbindung auf die Seychellen aufgenommen.

Kai Kratky

APA/Georg Hochmuth

Neben Internet auf der Mittelstrecke will Kratky auch bald eine Economy-Premium-Kategorie anbieten

Zudem wird in der Economy Class nach Vorbild der Mutter Lufthansa eine Premium-Kategorie eingeführt. Dafür werden alle Langstreckenflugzeuge im Winter 2017/18 mit Premium-Sitzen aufgerüstet. Dafür werden 15 Mio. Euro investiert, sagte CCO Andreas Otto. Das rechnet sich laut AUA auch, wenn ein Flugzeug nur noch zwei bis drei Jahre in der Luft bleibt.

Langstreckenflieger am Ende der Lebensdauer

Denn die AUA muss sich darauf einstellen, dass ab 2020 ihre bisher 11 Langstreckenflieger das Ende ihrer Lebensdauer erreichen und ausgetauscht werden müssen. Man hofft zwar, dass der Bestand gehalten oder gar ausgebaut werden kann, sicher ist das aber noch nicht. Jedenfalls sei mit einer Investition von einer Milliarde Euro zu rechnen, die noch heuer vorbereitet werden soll, sagte Finanzvorstand Heinz Lachinger.

Für die angemieteten drei Flugzeuge werden nun etwa 110 Mio. Euro an Investitionen fällig, 230 Arbeitsplätze in Wien werden entstehen, wie Kratky sagte. Der Flottenausbau hatte zuletzt gewackelt, die AUA musste Gewinnerwartungen senken - mehr dazu in AUA-Flottenausbau wackelt. An der Gewinnvorschau für 2016 habe sich nichts geändert, sagte Lachinger. Man erwarte einen Gewinn, der leicht über dem des Vorjahres liegt. Mit dem Geschäft im Sommer „sind wir nicht unzufrieden“.

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