Aufregung um neuen Radweg in der City

Ein neuer Radweg quer durch die City sorgt für Aufregung: Er soll über die Wipplingerstraße gegen die Einbahn bis zum Hohen Markt verlaufen. Am Montag starten die Bauarbeiten, jetzt wurde dagegen protestiert.

Der Radweg ist Bestandteil des Hauptradverkehrsnetzes der Stadt und soll den neunten mit dem dritten Bezirk verbinden. Die Experten der Stadt erwarten sich dadurch eine Entlastung des überfüllten Ring-Radweges um 20 bis 30 Prozent. Für die MA 28 war der Radweg gegen die Einbahn in der Wipplingerstraße die beste Variante unter mehreren, die geprüft wurden. Das Projekt wird aus dem Budget der Stadt finanziert und wurde bereits im Gemeinderat beschlossen.

Diskussion um Parkplätze

Die Opposition im Rathaus bekämpfte den Radstreifen, auch der Bezirk ist fast geschlossen dagegen. „Es gab massive Einsprüche. Die Polizei, die Feuerwehr, auch die Wirtschaftskammer und der Bezirk haben ja alle ihre Gründe. Aus Gründen der Verkehrssicherheit ist das problematisch“, sagt Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) gegenüber „Wien heute“. Alternativrouten seien nicht ausreichend geprüft worden, lautet die Kritik bei der Protestveranstaltung.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 30.9.2016, 19.00 Uhr, in ORF2 und danach online in tvthek.ORF.at.

Im Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) verweist man auf den gültigen Gemeinderatsbeschluss. „Es fallen zwar 42 Parkplätze weg, aber hunderte Radfahrer können die Wipplingerstraße nun besser erreichen. Auch Radfahrer kaufen in der Wipplingerstraße“, sagt Wiens Radbeauftragter Martin Blum zu den Bedenken der Geschäftsleute. Es habe Untersuchungen über die Stellplatzsituation gegeben. „Über weite Teile des Tages gibt es freie Parkplätze, über alle Zeiten ist in den umliegenden Tiefgaragen noch Kapazität vorhanden.“

Protest gegen Radweg in der Wipplingerstraße

ORF

Wegfall von Parkplätzen sorgt für Unmut bei Anrainern und Geschäftsleuten

Baubeginn am Montag

Der Wegfall der Parkplätze sorgt für Unmut bei Geschäftsleuten und Anrainern, die deshalb in der Wipplingerstraße protestiert haben. „Wir kämpfen hier Tag für Tag für unsere Kunden“, sagt ein Geschäftsmann. „Ein Radweg gegen die Einbahn, wenn die Straße zu schmal ist, ist ein Blödsinn“, meint ein Anrainer.

Anders sieht das die Radlobby. „Erfahrungsgemäß ist Radfahren gegen die Einbahn deutlich weniger gefährlich, als in die andere Richtung“, sagt Ulrich Kiermayr von der Fahrradlobby. Der Radweg kostet rund 300.000 Euro. Die Arbeiten beginnen am Montag und sollen am 11. November abgeschlossen sein, heißt es von der MA 28.