Mietwucher: 250 Euro für ein Bett

Weil viele Asylberechtigte keinen Zugang zum sozialen Wohnbau haben, den sie sich leisten könnten, sind sie auf private Vermieter angewiesen. Doch diese nutzen sie mitunter aus. So werden allein für ein Bett 250 Euro verlangt.

Auf einem Firmengelände in Simmering findet sich ein Wohnhaus, in dem manche Asylberechtigte nur für ein Bett zahlen. „Für ein Bett 250 Euro“, sagt ein Syrer gegenüber der ZIB. Das Gebäude ist schmutzig und heruntergekommen.

„Das ist eine Katastrophe“

In vielen der Zimmer in Simmering hausen ganze Familien anerkannter Flüchtlinge. „Ja, alle in einem Zimmer. Das ist eine Katastrophe“, erzählt ein Bewohner. Die meisten Vermieter wollen Lohnzettel sehen, doch viele Asylberechtigte haben keine Arbeit und leben von der Mindestsicherung. Bis zu 500 Euro zahlen Asylberechtigte für einen kleinen Raum, der oft nicht mehr als zehn oder 15 Quadratmeter hat, berichtet die ZIB.

„Zum Beispiel, dass wir Häuser sperren“

Nur die wenigsten Flüchtlinge erfüllen die Voraussetzungen für eine Sozialwohnung - und der zuständige Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ) will keine Sonderbehandlung. Gegen Ausbeutung wie in dem Haus in Simmering, will er aber rigoros vorgehen. „Wenn wir Maßnahmen setzen können, die uns rechtlich legitimieren, setzen wir das durch. Zum Beispiel, dass wir Häuser sperren“, sagt Ludwig.

Bis zu 500 Euro für einen kleinen Raum

Bis zu 500 Euro werden von Asylberechtigten für einen kleinen Raum verlangt. „ZIB“-Reporter Robert Zikmund hat mit Betroffenen gesprochen.

Nutznießer der derzeitigen Situation sind oft Landsleute der einstigen Flüchtlinge. Sie sind oft länger in Wien und wittern das große Geschäft mit Mietwucher - auch wenn es sich bei den Geschädigten womöglich um Landsleute handelt.