Satirischer Guide für „typischen Österreicher“

In dem neuen Buch des Satirekombinats Hydra wird das Bild des typischen Österreichers persifliert. Mit einem sehr direkten Zugang versucht es, einen Überblick über die gängigsten Gewohnheiten der Bevölkerung zu bieten.

Der Sozialarbeiter und Satirepolitiker Maximilian Zirkowitsch ist vielen wahrscheinlich eher unter dem Namen „Bezirkowitsch“ ein Begriff. Er hat in Zusammenarbeit mit Kollegen des Satirekombinats Hydra - verantwortlich für den provokanten Reiseführer „Wien, wie es wirklich scheint“ - einen Ratgeber für „Zuagraste“ aller Art und deren Kinder verfasst. „How to be Österreich. Der Werteguide für Integrationswillige“ heißt das Werk (Milena Verlag), welches Mittwochabend um 20.00 Uhr im Buchgeschäft phil in der Gumpendorfer Straße präsentiert wird.

How to be Österreich

Milena Verlag

Das neue Werk von Hydra: Eine Persiflage der österreichischen Bevölkerung

Das Buch richtet sich aber nicht ausschließlich an Asylwerber und Migranten, sondern auch an alle anderen, die entweder wissen wollen, was denn typisch österreichisch ist, oder versuchen wollen, etwas österreichischer zu werden. Dabei wird mit Vorurteilen nicht gespart, und der Vorzeigeösterreicher wird nicht nur einmal infrage gestellt. Laut Zirkowitsch ist das Buch „eine Liebeserklärung an Österreich“.

Österreichische Tugenden

Dass „Freunderlwirtschaft“ allgegenwärtig ist oder man in Österreich einen eher lockeren Umgang mit dem Alkoholkonsum pflegt, wird in dem Buch genauso ausführlich beschrieben wie andere typisch österreichische Umgangsformen. So wird aus dem Vorzeigeösterreicher schnell der Durchschnittsösterreicher, wenn es da überhaupt einen Unterschied gibt.

Buchhinweis

„How to be Österreich. Der Werteguide für Integrationswillige“ von Hydra, Milena Verlag, 16,50 Euro.

Und auch in Sachen Sprache versucht der Werteguide aufzuklären und Unwissenden zu helfen. In der Form eines Lexikons werden Begriffe so erklärt, dass man versteht, was sie für einen Österreicher oder eine Österreicherin bedeuten. Und wer glaubt, schon alles zu wissen, kann einfach den im Buch enthaltenen zweiseitigen Integrationstest machen.

Satire und Politik

Hydra wurde 2007 als Satiremagazin gegründet und bezeichnet sich selbst als „Kulturverein zur Förderung von Humor, Ironie und Satire". Entstanden ist die Idee zum Buch „How to be Österreich“ aus einer Diskussion gemeinsam mit den Mitarbeitern des Satirekombinats, da die Themen Flucht und Asyl stark in der Öffentlichkeit auftauchten.

Im Herbst 2015 ist Maximilian Zirkowitsch unter dem Pseudonym „Bezirkowitsch“ bei den Landtags- und Gemeinderatswahlen in Wien im 15. Bezirk angetreten. Sein einprägsamer Wahlspruch lautete: „Fünfhaus, du Opfa, gib Stimme!“ Als Satirepolitiker verpasste er jedoch den Einzug in den Bezirksrat. Das ist vermutlich auch besser so, wie er in einem Interview mit der Tageszeitung „Kurier“ vergangenes Jahr feststellte: „Im Grunde ist es ja ein fatales Signal, wenn ich gewählt werde“ - mehr dazu in news.ORF.at.

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