RZB-RBI-Fusion: Kapitalstärkung als Ziel

Das Raiffeisen-Spitzeninstitut RZB fusioniert mit seiner fast zehnmal größeren Osteuropatochter RBI. Ziel sind eine höhere Eigenkapitalquote und mehr Transparenz. Weitere Fusionen unter den Raiffeisenbanken sollen nicht bevorstehen.

Weitere Fusionen unter den Raiffeisenbanken stehen zwar nicht unmittelbar bevor, der ganze Sektor sei sich aber bewusst, dass mehr Zusammenarbeit nötig ist, so RZB-Chef Walter Rothensteiner am Donnerstag.

Strategische Ziele unverändert

Das neue Institut hat rechnerisch eine Kernkapitalquote von 11,3 Prozent, während die RBI zuletzt 12,2 Prozent hatte und die RZB 10,6 Prozent. Ziel bleibt es, bis Ende 2017 auf über 12 Prozent zu kommen, sagte RBI-Chef Karl Sevelda. Durch die Fusion wird der Aufbau von Kernkapital erleichtert, da in der bisherigen Konstruktion mit einer börsennotierten Tochter ein Teil des Kapitals nicht angerechnet wird.

Die strategischen Ziele der RBI - vom Wachstum in Osteuropa bis zum Teilrückzug aus Asien und den USA - werden unverändert vom neuen Institut übernommen. Dieses wird auch wie die RBI an der Börse notieren. Weder der Name noch die Führungspersonen für das fusionierte Institut stehen fest. Beides soll in wenigen Wochen bekanntgegeben werden. Als Favorit für den Chefsessel gilt RLB-Oberösterreich-Chef Heinrich Schaller.

Abstimmung über Fusion im Jänner

Bei der Fusion werden auch die RZB-Beteiligungen in das neue Institut eingebracht. Dadurch wird der Anteil der RZB-Aktionäre an dem neuen Institut höher liegen als die Beteiligung der RZB an der RBI jetzt. Lag der Streubesitz bisher bei 39,2 Prozent, so wird er künftig zwischen 34,6 bis 35,7 stehen. Wo genau, das hängt noch von letzten Bewertungen und auch vom Verkaufserlös der Polen-Tochter Polbank ab.

Bis Dezember muss es hierzu Entscheidungen geben, denn am 23. Dezember sollen alle Informationen für die Abstimmung über die Fusion veröffentlicht werden. Am 24. Jänner ist dann die entscheidende außerordentliche Hauptversammlung, wo 75 Prozent der anwesenden Stimmrechte nötig sind, um die Entscheidung durchzubringen. Der Streubesitz, der verwässert wird, hätte zwar genug Stimmen, um den Deal zu verhindern. Rothensteiner hält dies jedoch für „möglich, aber nicht wahrscheinlich“.

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