Sonderschau zu Maria Theresias 300. Geburtstag

Auf den „Ewigen Kaiser“ folgt seine Vorfahrin: Eine imperiale Sonderausstellung ist Regentin Maria Theresia zu ihrem 300. Geburtstag gewidmet. Ab 15. März 2017 wird das Leben und Wirken der Regentin an vier Standorten beleuchtet.

Am 13. Mai 1717 wurde Österreichs spätere Regentin Maria Theresia geboren. Zwischen 15. März und 29. November 2017 soll die Sonderausstellung „300 Jahre Maria Theresia: Strategin - Mutter - Regentin“ ihr Leben in ein neues Licht rücken. Vier historische Standorte wurden dafür zur Verfügung gestellt. „Wir zeigen Geschichte mit Originalobjekten an ihren Originalschauplätzen“, versprach Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) bei einer Pressekonferenz.

Herkunftsfamilie und Heiratspolitik im Fokus

Die vier Standorte, die für die Sonderausstellung gewählt wurden, stehen in einem engen Zusammenhang mit der Herrscherin. Schloss Hof und Schloss Niederweiden ließ Maria Theresia maßgeblich ausbauen. Die Wagenburg, die einige prachtvolle Barock-Kutschen beherbergt, befindet sich in ihrer Lieblingsresidenz, dem Schloss Schönbrunn. Zudem ist sie die Gründerin des Hofmobiliendepots, das ebenfalls bei der Ausstellung besichtigt werden kann. Es ist dem Thema „Familie und Vermächtnis“ gewidmet.

Dabei setzten sich die Kuratoren unter anderem mit Maria Theresias Herkunftsfamilie auseinander, mit ihrer Ehe mit Franz Stephan I. und mit ihrer späteren Einsamkeit als Witwe. Ebenfalls im Fokus steht ihre Heiratspolitik. Die absolutistische Herrscherin brachte 16 Kinder zur Welt. Zehn von ihnen erreichten das Erwachsenenalter. Bis auf eines wurden alle politisch gewinnbringend vermählt, darunter Marie Antoinette, die König Ludwig XVI. heiratete und 1793 der französischen Revolution zum Opfer fiel.

„Frauenpower“ in der Wagenburg

Ebenfalls thematisiert wird im Hofmobiliendepot die Bildpolitik zur damaligen Zeit. Diese hatte die Aufgabe, zentrale Ansprüche und Funktionen habsburgischer Herrschaft zu unterstreichen. Eines der Ausstellungs-Highlights an diesem Standort ist ein Edelsteinstrauß, der aus 1.500 Diamanten und 1.200 anderen Edelsteinen besteht, verriet Elfriede Iby, Leiterin der Abteilung Forschung und Dokumentation von Schloss Schönbrunn.

In der Wagenburg dreht sich alles um „Frauenpower und Lebensfreude“. „Wir stellen Maria Theresias Lebensfreude, ihre ebenso opulenten wie publikumswirksamen Feste und ihre aus heutiger Sicht besonders faszinierende Selbstdarstellung im Spannungsfeld zwischen weiblicher Identität und ‚männlicher‘ Herrschermacht vor“, kündigte Wagenburg-Direktorin Monica Kurzel-Runtscheiner an. Dazu wird die dortige Dauerausstellung stark reduziert. Prächtige Kutschen inklusive Gespanne werden an ihrer Stelle aufgebaut.

Schloss Schönbrunn am „absoluten Limit“

Schloss Schönbrunn, in dem Maria Theresia gerne lebte, ist nicht Teil der Sonderausstellung. Der maria-theresianische Teil im Osttrakt ist bereits öffentlich zugänglich, so Sattlecker. Überdies sei man schon jetzt am „absoluten Limit“ was die Besucherzahlen anbelangt - daher sah man von einer Bewerbung ab. Geöffnet werden allerdings die Berglzimmer, die Sommerräumlichkeiten der Regentin, kündigte der SKB-Chef an.

An den niederösterreichischen Standorten Schloss Hof und Schloss Niederweiden geht es um Maria Theresias Außen- und Innenpolitik. Bündnisse und Feindschaften werden dort ebenso thematisiert wie ihre Reformen. „Kriege, Leid und Intoleranz prägten ihre Regierungszeit ebenso wie nachhaltig wirksame Reformen und eine zukunftsweisende Modernisierung des Staates“, sagte Karl Vocelka. Der pensionierte Universitätsprofessor für Geschichte kuratierte die beiden Schauen.

Die ewige Kaiserin

Die Sonderausstellung zu Ehren Maria Theresias ist bereits die zweite kaiserliche Ausstellung innerhalb von zwei Jahren in Wien. Derzeit läuft noch die Ausstellung „Der ewige Kaiser“ in der Nationalbibliothek. Anlass der Schau ist der 100. Todestag Kaiser Franz Josephs - mehr dazu in Vierteilige Schau über Kaiser Franz Joseph.

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