Auszeichnung für „Schweigende Mehrheit“

Das Künstlerkollektiv „Schweigende Mehrheit“ ist für seine Produktion „Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“ mit dem Preis der freien Szene Wien bedacht worden.

Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Samstagabend im WUK überreicht. Die mit jeweils 2.000 Euro dotierten Förderpreise gingen einer Aussendung zufolge an die Kampagne „mo.ë bleibt“ und das Einbaumöbel.

Kultur ohne hohe Förderung

Die seit 2004 von der IG Kultur Wien vergebenen und durch die Stadt finanzierten Preise sollen „den Blick darauf fokussieren, was in der Stadt Wien abseits von hoch subventionierter und institutionalisierter Kultur stattfindet“.

Die Schutzbefohlenen im Audimax

APA/Anja Kundrat

Das Stück „Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“

Flüchtlinge als Schauspieler

Im Falle der Schweigenden Mehrheit haben Tina Leisch und Bernhard Dechant (Konzept und Regie) Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ mit in Traiskirchen angekommenen Flüchtlingen umgesetzt und das Stück 2015 und 2016 in Wien, St. Pölten und Graz aufgeführt. Dafür gab es auch eine Nominierung in der Kategorie Spezialpreis beim Nestroy-Preis, der am 7. November vergeben wird - mehr dazu in Frank Castorf erhält Nestroy für Lebenswerk.

Im April stürmten Rechtsradikale eine Aufführung des Stücks „Die Schutzbefohlenen“ im Audimax der Uni Wien. Auf Einladung der Stadt führte das Ensemble das Stück im Juni im Rathaus auf. Die Polizei bewachte die Vorstellung - mehr dazu in Polizeischutz für „Schutzbefohlene“.

Kampagne für Kulturraum

Das Einbaumöbel wurde wiederum als Verein, der sich der Förderung von kulturell-kreativen Freiräumen verschrieben hat, prämiert. Und unter dem Motto „Nein, das kann nicht weg“ hat die Kampagne „mo.ë bleibt“ den drohenden Verlust der eigenen Vereinsräumlichkeiten im 17. Bezirk Wiens thematisiert.

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