Nationalfeiertag: Panzer am Ring

Am Nationalfeiertag findet die alljährliche Leistungsschau des Bundesheers statt. Dieses Jahr jedoch nicht wie gewohnt durchgehend am Heldenplatz, sondern vor dem Burgtheater. Heute starten die Aufbauarbeiten.

Mit zwölf Panzerfahrzeugen rollt das Bundesheer am Freitagvormittag quer durch die Wiener Innenstadt. Gefolgt von zwei Helikoptern stationieren sich die Panzer bis Mitte nächster Woche vor dem Burgtheater. Dort präsentiert sich das Bundesheer nämlich in den kommenden vier Tagen für die jährlichen Leistungsschau.

Am Nationalfeiertag selbst findet die Angelobung der Rekruten wie gewohnt am Heldenplatz statt. Das weitere Programm verteilt sich auf vier Plätze in der Innenstadt. Anders als bisher spielt damit der Heldenplatz eine kleinere Rolle. Grund dafür sind Bauarbeiten für Ersatzquartiere während der Sanierung des Parlaments. Dennoch hofft das Bundesheer auf viele Besucher: Im letzten Jahr hat die Heeresschau 1,5 Millionen Besucher gelockt - mehr dazu in Bundesheer verteilt in Innenstadt.

Letzte Gelegenheit vor Umbau

Neben der Leistungsschau des Bundesheers finden auch wieder zahlreiche kulturelle Angebote statt. Ein ungewöhnliches Programm gibt es im Parlament zu erleben: Neben der Möglichkeit, das Gebäude zu besichtigen und mit Abgeordneten zu tratschen, können Besucher heuer Texten von bekannten Autoren zum Thema Demokratie lauschen, die von Schauspielern in den historischen Räumlichkeiten inszeniert werden.

Am heurigen 26. Oktober haben Interessierte vorerst das letzte Mal Gelegenheit, den traditionellen Tag der Offenen Tür im Gebäude am Ring zu besuchen: Bis 2020 werden die Tore des Parlaments nämlich wegen der Generalsanierung geschlossen bleiben, erinnerte Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) bei einer Pressekonferenz. Auch deshalb mache man heuer „etwas Neues“: Gemeinsam mit der Künstlergruppe „wenn es soweit ist“ um Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf bemühe man sich, den Parlamentarismus noch stärker ins Bewusstsein zu rücken, erklärte Bures.

Besucher der Leistungsschau amNationalfeiertag auf dem Wiener Heldenplatz

APA/Punz

Die Hubschrauber landen dieses Jahr beim Burgtheater

Texte von acht Autoren im Parlament aufgeführt

Acht Autoren haben sich mit dem Begriff Demokratie und mit Österreichs Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinandergesetzt und für je einen Ort im Parlament einen Text geschrieben. Diese werden am 26. Oktober (10.00 bis 17.00 Uhr) und 27. Oktober (16.00 bis 22.00 Uhr) mit einem Schauspielerensemble in originalen Räumen inszeniert. So spielen etwa Sona MacDonald und Katharina Stemberger „Die strenge Kammer der Phrasen“ von Franz Schuh im Historischen Sitzungssaal - weil der Text aber auch in den derzeit gebrauchten Nationalratssitzungssaal passt, habe man sich die „künstlerische Freiheit“ genommen, die Szene auch dort zu spielen, erklärte Wolf.

Christine Nöstlinger steuerte ihre Rede zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen bei, während Juli Zeh sich in „Demokratie ist die Frau von Vater Staat“ mit „Missverständnissen“ des geläufigen Demokratieverständnisses beschäftigt. Die Szenen werden so wiederholt, dass jeder Besucher alle sehen kann.

Bures gelobt Rekruten an

Bures hat neben dem Tag der Offenen Tür in ihrem Haus dieses Jahr noch einen anderen Termin am 26. Oktober: Weil es keinen Bundespräsidenten gibt, übernimmt die Nationalratspräsidentin heuer die traditionelle Rekrutenangelobung am Heldenplatz. Fernsehansprache wird sie allerdings „aus Respekt vor dem Amt des Bundespräsidenten“ keine halten.

Link: