Blühende Urne als Bestattungs-Alternative

Mit einer bepflanzbaren Urne will Martin Steiner, Gründer von „Panta Rhei“, Hinterbliebenen die „Grabpflege Zuhause“ ermöglichen und somit eine alternative Form der Bestattung anbieten.

Zu Allerheiligen besuchen viele Menschen die Gräber ihrer Angehörigen und Freunde, kümmern sich liebevoll um die Bepflanzung und Pflege der Gräber und Gedenken den Verstorbenen. In den meisten Ländern der Welt wird heute die ökologischere und meist auch günstigere Einäscherung dem klassischen Begräbnis vorgezogen.

Urne

Thomas Kirschner

Die Urne kann je nach Geschmack bepflanzt werden

Interesse im Ausland größer

Daher verwundert es wenig, dass das Interesse an der bepflanzbaren Urne „vor allem in Ländern wie Holland oder der Schweiz vorhanden ist, da es dort üblich ist, zu Hause eine Urne stehen zu haben“, erklärt Martin Steiner, Gründer von „Panta Rhei“, gegenüber wien.ORF.at. Das Ritual der Grabpflege gerät damit zunehmend in Vergessenheit, diesem Trend will die Innovation aus Österreich nun entgegenwirken und bietet daher die weltweit erste bepflanzbare Urne an. „Es gibt sehr viel Interesse aus der Bestattungsbranche“, erzählt Steiner.

Urne

Thomas Kirschner

In der unteren Kammer aus Sandstein wird die Asche verschlossen

Kreamtionsasche als Mineralstofflieferant

Die nach einer Feuerbestattung gewonnene Kremationsasche ist reich an wertvollen Mineralstoffen. Bis zu drei Kilogramm Asche fasst die Urne von „Panta Rhei“, versiegelt diese in einer Kammer am Gefäßboden und kann anschließend nach eigenen Wünschen bepflanzt werden.

Wird die Pflanze gegossen, zirkuliert das Wasser in ihrem Inneren und reichert sich mit den Mineralstoffen an. Die Asche selbst löst sich nicht auf und bleibt stets verschlossen, „weil man ja nicht mit der Asche in Kontakt kommen möchte“, so Steiner. So wird der Kreislauf des Lebens im eigenen Zuhause oder im eigenen Garten sichtbar.

Urne

Thomas Kirschner

Hergestellt werden die Urnen in der Wiener Porzellanmanufaktur „Augarten“

Steiner hat dieses Konzept patentieren lassen und an der „Universität für angewandte Kunst“ innerhalb eines halben Jahres zur Marktreife gebracht. Produziert wird die Urne derzeit in einer kleinen Stückzahl von der traditionsreichen Wiener Porzellanmanufaktur „Augarten“ und vertrieben von der „Bestattung Wien“, die zu den ältesten Instituten Europas zählt. Seit Sommer sind die bepflanzbaren Urnen direkt über die „Bestattung Wien“ erhältlich.

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