Weniger Drogendelikte am Praterstern

Seit den Sommermonaten führt die Polizei am Praterstern Schwerpunktaktionen durch. Seitdem gibt es weniger Kriminalität, die Zahl der Drogendelikte sank. In Bezug auf die Sicherheit bleibt der Praterstern aber ein „Hotspot“.

Ein Drittel weniger Festnahmen bei Drogendelikten, so sieht die Zwischenbilanz der Schwerpunktkontrollen am Praterstern aus. „Wir streifen auch immer wieder entlang des Pratersterns, also auch in den umliegenden Gebieten, und kontrollieren. Dort, wo Kriminalität passiert, muss auch die Polizei sein, den Kontrolldruck erhöhen, um die Kriminalität entsprechend bekämpfen zu können“, meinte Roman Hahslinger, Sprecher der Wiener Polizei, gegenüber „Wien heute“.

Polizisten bei Kontrolle am Praterstern

ORF

Am Praterstern sind durch die Schwerpunktkontrollen weniger Drogendelikte zu verzeichnen

Bis zu 200 Polizeibeamte unterwegs

Der Großeinsatz der Polizei - auch in den U6-Stationen am Gürtel - wirkt offenbar abschreckend. Bis zu 200 Beamte sind täglich unterwegs. Seit der Novelle des Suchtmittelgesetzes wandern Dealer leichter in U-Haft und werden so der Szene entzogen - mehr dazu in - Drogen: Kontrollen gegen neue Hotspots (wien.ORF.at; 19.10.2016) und Verschärftes Gesetz: Weniger Dealer in U6 (wien.ORF.at; 3.8.2016).

Laut Sicherheitsmonitor sei am Praterstern auch bei den Gewaltdelikten ein erster leicht rückläufiger Trend zu bemerken, die Schwerpunktaktionen werden deshalb fortgesetzt, so die Polizei. Beim „Wien heute“-Lokalaugenschein berichten dennoch Praterstern-Besucher von Gewalterfahrungen: „Hier passieren viele Schlägereien, alle schlagen sich gegenseitig“, berichtet ein junger Mann. „Also mir ist es auch schon passiert, vor einem Monat, dass ich fast vergewaltigt worden bin“, sagte eine Frau.

Polizisten bei Kontrolle am Praterstern

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In Wien sind täglich bis zu 200 Polizeibeamten bei Kontrollen im Einsatz

Subjektives Sicherheitsgefühl erhöht

Für Aufregung sorgten am Praterstern vor allem zwei Gewaltdelikte: Eine Studentin wurde in einer Toilette vergewaltigt, im Vorjahr wurde ein Mann durch Messerstiche tödlich verletzt - mehr dazu in Mutmaßliche Vergewaltiger weiter in U-Haft (wien.ORF.at; 9.8.2016) und Tödliche Messerstiche: Sechs Jahre Haft (wien.ORF.at; 8.8.2016).

Das Großaufgebot sorgt jedenfalls für ein erhöhtes subjektives Sicherheitsgefühl bei vielen. Das bestätigen sowohl zwei junge Musiker, als auch eine Frau im „Wien heute“-Interview: „Wenn ich spät von der Arbeit komme und keine Polizei da ist, sind viele Leute hier betrunken oder nehmen Drogen. Wenn die Polizei da ist, ist es besser, dann fühle ich mich wohler.“