Kritik an Umgestaltungsplänen für Villa Beer

Die Villa Beer in Hietzing gilt als beispielgebender Bau der österreichischen Architektur der Moderne. Jetzt droht dem Haus die Zerstörung, warnen Architekturexperten. Ein privater Investor will das Haus komplett umgestalten.

Der Investor will das Haus in mehrere Wohnungen unterteilen. Das Bundesdenkmalamt prüft nun die Unterlagen. Die Villa Beer in der Hietzinger Wenzgasse ist eines der bedeutendsten Werke im privaten Wohnbau der zwanziger und dreißiger Jahre. Nun will der Investor unter anderem einen Lift und eine zusätzliche Treppe einbauen.

Denkmalamt prüft Pläne

Axel Hubmann von Docomomo, einer Gesellschaft, die sich für die Erhaltung wichtiger moderner Baudenkmäler einsetzt, kritisiert: „Gerade bei diesem Beispiel sind Eingriffe dieser Art, wie sie jetzt angedacht sind, sicher nicht denkbar.“

Das Denkmalamt prüft nun die Baupläne des Eigentümers. Laut Friedrich Dahm vom Denkmalamt wird auch noch eine Begehung des Gebäudes mit Experten stattfinden. Mit einer Entscheidung ist voraussichtlich vor Weihnachten zu rechnen.

„Haus geht vor die Hunde“

Bereits im März kritisierte die Architektin und Frank-Expertin Claudia Cavallar im „Wien heute“-Interview, dass das Gebäude verfällt. „Es kann nicht sein, dass kleine Orte in Tschechien es schaffen, Adolf Loos-Häuser zu kaufen und dem Publikum zugänglich zu machen - und dieses Haus geht vor die Hunde“, so Cavallar. Alles, was sich ursprünglich im Haus befunden hatte, wurde von Josef Frank selbst entworfen.

Die Villa Beer des österreichischen Architekten Josef Frank stammt aus den frühen 1930er Jahren. Das Haus ist im Privatbesitz, im Frühjahr haben 2.500 Besucher das Haus im Rahmen einer Führung besichtigt - mehr dazu in Baujuwel von Josef Frank: Villa Beer verfällt.

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